Montag, 15. Juni 2009

In heimischen Gefilden

Liebe Leute,

hui, nun bin ich wieder hier in Hamburg. Und ich bin richtig froh, dass ich mir schon vorab zwei Tage Ruhe verordnet hatte, – bei dem Wetter hat man ja nun nicht gerade richtig Lust zu trainieren. Um so erstaunlicher, was Freund Martin hier veranstaltet. Aber seht selbst:

"Leute,

ich freue mich. Wir sind im Trainings-Endspurt. Noch zwei Wochen gut durchziehen und dann langsam runterfahren. Wie mir Mathes heute erzählt hat, haben wir nur noch einen Langen Lauf vor unserem Wettkampf. Na, wenn das nicht schön ist!

Mal schauen, ob ich die nächste Woche eine ähnliche Woche hinbekommen, wie die Letzte. Die war nämlich ganz anständig, trotz Ruhetag (den ich im übrigen sehr genossen und fast zelebriert habe):

Montag: 2600 Meter Schwimmen, Intervalle 10 x100
Montag: 71 Kilometer Rad, 2:13 Stunden (Pa’a-Challenge: 40:40 Minuten)
Dienstag: 26 Kilometer Laufen, 2:00 Stunden
Mittwoch: 2600 Meter Schwimmen, Intervalle
Mittwoch: 71 Kilometer Rad, 2:09 Stunden, 33,50 Schnitt, (Pa’a: 41:40 Minuten)
Donnerstag: frei!
Freitag: 2600 Meter Schwimmen, Intervalle
Freitag: 13 Kilometer Laufen, 1:02 Stunden
Samstag: 109 Kilometer Rad, 3:23 Stunden(Pa’a: 39:40 Minuten)
Samstag: Koppel-Laufen, 1 schnelle Runde Wettkampftempo 35:20 Minuten, 8,5 Kilometer (Alsterrunde: 32:30 Minuten)
Sonntag: 110 Kilometer Rad, 3:21 Stunden

Gesamt: 17:43 Stunden

Schwimmen: 7,8 Kilometer
Rad: 361 Kilometer
Lauf: 48 Kilometer

Ja, da sieht man mal wieder was so ein paar Radeinheiten nach der Arbeit rausholen. So kommen die Stunden zusammen. Plus, die schnellen Einheiten auf dem Deich bringen mir mittlerweile fast Spaß.
Mal schauen, was diese Woche drin ist. Habe gerade meine Karbon-Scheibe montiert. :-)

Bis nächste Woche!
Lieben Gruß,
Martin"

Ja aber Hallo! Das hört sich doch wirklich super an. Da hat er mir immer nach Lanza gefunkt, dass hier so ein schlechtes Wetter ist, und dabei trainiert er hier mehr als ich auf der Insel. Ihr werdet sehen.

Aber was mich echt freut ist, dass er sich die Sache mit den Intervallen zu Herzen genommen hat – und das in allen Disziplinen. Nach wie vor, beziehungsweise mehr denn je, bin ich davon überzeugt, dass Martin in Klagenfurt richtig schnell sein kann. Oh bitte, drückt auch Ihr ihm doll die Daumen. (Und wenn Ihr dann noch einen frei habt, dann könnte ich auch noch einen brauchen.)

Tatsächlich ist es ja bald so weit. Gerade mal noch drei Wochen. Einmal noch lange laufen, ein paar mal auf den Deich und einige Kacheln zählen und schon geht es ab nach Kärnten. Ich werde alle meine Pa’a-Shirts einpacken. Und am liebsten hätte ich noch einen Aufnäher fürs Trikot und einen Aufkleber fürs Bike. Mal sehen, ob das noch was geht. Darüber hinaus benötigen wir dann nur noch so viele Mitreisende wie möglich, und eben alle Eure Daumen.

Ach, aber wir wollen jetzt auch nicht zu weit nach vorne schauen. Wie verliefen eigentlich meine letzten Tage auf Lanzarote?:
Letzter Stand war ja meine Ironman-Kurs-Runde. Mit nem 30er Schnitt (entschuldigung: 29,86) war ich echt zufrieden. Nur, die Sonne kann eben nicht immer scheinen, und schon am folgenden Tag wartete die Ernüchterung in Form meines langen Laufes auf mich. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je für einen Zwei-Stunden-Lauf so kämpfen musste. Eine Schinderei sondergleichen. Zudem extrem langsam. Für die Halbmarathon-Strecke benötigte ich 15, wenn nicht 20 Minuten mehr, als eine Woche zuvor. Ich war einfach schlapp, schlapp, schlapp.

Der (alte) Mann und das Meer

Keine Ahnung wie oft ich aufhören wollte. Wisst Ihr, – wenn man querfeldein läuft in einer Region, wo weit und breit kein Baum, kein Fluss, kein Tier, keine Grünpflanzen und erst recht kein Mensch ist, dann spielt man desöfteren mit dem Gedanken "Was soll’s, ich kann doch auch gehen." Nun ja, zu diesem Äußersten ist es nicht gekommen, aber ich kann Euch sagen, dass ich bei 2 Stunden und einer Sekunde sofort auf die Stopuhr gedrückt habe und stehen geblieben bin. Somit war der Lange Lauf diesmal höchstens 23 Kilometer lang. Gott, war ich gefrustet. Und auch das Wissen um ein paar harte Einheiten zuvor, konnte mich nicht so recht aufbauen.

Naja, geschenkt. Abends noch mal in den Pool und ab in die Kiste. Ach nee, an dem Abend war ja Karaoke-Party. Und wenn ich auch nicht gesungen habe, so standen doch eine Menge Erfrischungsgetränke in meinem Weg herum, denen ich bis vier Uhr morgens auch nicht so richtig gut ausweichen konnte. Am nächsten Morgen war mir dann klar, dass Singen wohl die bessere Alternative gewesen wäre. Sei’s drum.

62 Kilometer bin ich dann am Nachmittag spazieren gefahren. An mehr war nicht zu denken. Nein, nicht weil es mir nicht gut ging, sondern aufgrund des Windes. Der wehte an diesem Tag so stark, dass ich zwischen Tias und San Bartolome mehrfach aus dem Klickpedal raus musste, weil mich der Seitenwind in den Graben werfen wollte. Wahnsinn!
Eine besondere Einheit hatte ich mir dann für den Freitag überlegt: Morgens ab ins Auto, runter nach Playa Blanca, rauf auf die Fähre, rüber nach Fuerteventura, rauf auf den Sattel und los. Mit dabei Dr. Dieter aus Köln, den ich am Karaoke-Abend kennen gelernt hatte. Dort sind wir dann eine schöne und ruhige 124er Runde gefahren. Am nächsten Tag noch mal eine 25er-Kaffeefahrt und das war es dann. Hier also meine Woche:

Montag: 1:01 Stunden laufen, 12 Kilometer
Montag: 2300 Meter schwimmen (Achtung, ich berechne nur 45 Minuten)
Dienstag: 5:54 Stunden Rad, 176 Kilometer
Dienstag: 2100 Meter schwimmen
Mittwoch: 2 Stunden laufen, 23 Kilometer
Mittwoch: 2100 Meter schwimmen
Donnerstag: 2:41 Stunden Rad, 62 Kilometer
Freitag: 5 Stunden Rad, 124 Kilometer
Samstag: 1 Stunde Rad, 25 Kilometer
Sonntag: Frei und Grillen bei Thomas Hillig (wo auch Martin war)

Gesamt: 20 Stunden

Oder:
Schwimmen: 6,5 Kilometer
Rad: 387 Kilometer
Laufen: 35 Kilometer

Oje, das ist nicht wirklich viel, oder?! Aber der Samstag ist ja auch Reisetag und der Sonntag nun mal zwingend frei. Lasst mich mal kurz sehen, was die Reise nach Lanza insgesamt gebracht hat:

Schwimmen: 17,8 Kilometer
Rad: 1013 Kilometer
Laufen: 87 Kilometer

Ein letztes Foto vom Mirador del Rio

Nein, dass ist nicht wirklich viel. Aber daran sind ja auch meine lieben Sportsfreunde schuld, die nicht mit mir kommen wollten, und mit deren Hilfe ich sicherlich fleißiger gewesen wäre. Wobei ich mit dem Radfahren ganz zufrieden bin, denn aufgrund der Verbindung von Arbeit und Radeln war da nicht viel mehr drin. Beim Schwimmen vielleicht noch so ein zwei Einheiten, und beim Laufen, – nun ja – das hätte echt so zwei mal mehr sein können. Tja, letztlich muss ich mich ja vor mir selbst verantworten. So ist es nun mal, wenn man mit mir in einer Haut lebt.

Ich bin jetzt schon gespannt, was diese Woche hier bringt, denn ich habe – Gott sei Dank – wieder einiges auf dem Schreibtisch. Ach ja, wer sich von Euch für Kunst interessiert, der sollte mal beim Künstler Herman aus Paderborn vorbei schauen. Er malt lässige Bilder, auch über Radsport, ist darüber hinaus leidenschaftlicher Radler und auch sonst ein sehr Netter!

Aah, da fällt mir noch eine schöne Geschichte ein. Neben Herman und Dr. Dieter habe ich an drei Abenden auch mit Angela aus Wuppertag zusammen gesessen. Ihr habe ich dann von meinem Buch und dem Lanzarote-Projekt erzählt, und weil sie so interessiert war, habe ich ihr auch die Filme gezeigt. Sie war begeistert!
Als ich am nächsten Abend ins Restaurant kam, wo die anderen Drei schon saßen, erzählte sie mir, dass sie statt ihrer üblichen 30 Minuten auf dem Laufband, heute 45 Minuten geschafft hätte: "Mathias, alles wegen Dir und Eurem Projekt!" Nun, ein wenig stolz war ich schon. Das ist eine Leistungssteigerung von 50 Prozent. Und dann kann ich auch noch hinzufügen, dass Dr. Dieter, bis zu unserem Fuerte-Ausflug auch nur immer 70 Kilometer gefahren war – weitestgehend flach wohlgemerkt. Bei unserem 124er hatte er hingegen auch noch 1500 Höhenmeter weggeschafft.
Jedenfalls habe ich mich über diese beiden Erlebnisse und Leistungen sehr gefreut.

So sahen ein Großteil meiner Pausen auf Lanzarote aus

So, das soll es nun mal wieder gewesen sein für heute. Wobei, – noch kurz zu den Kommentaren. Erst einmal Danke für die aufmunternden Worte von allen! Dann einen schönen Gruß an Soeren. Wobei wir uns freuen, Dich wieder zu sehen. Komm doch einfach auch in Klagenfurt vorbei – ist doch nicht soo weit von Bukarest, ähem.
Und dann an unseren Roadrunner Florian. Tja, alle Jahre wieder kommt es zu diesem Punkt. Zu welchem? Nun, Du sprichst die Winterlektüre an. Wer weiß, ob ich im Winter schreibe. Gut möglich, dass der Blog mit Klagenfurt und einer Rückschau endet. Das wird schwer, auch für mich (war es auch 2005, Maik wird sich erinnern), aber doch wohl unvermeindlich. Es sei denn es gibt wieder irgendwelche Verrückte, die sich mir anvertrauen möchten. Oder sonst ein Projekt. Ach, alles Schnee von morgen.

Was zählt ist aber das Jetzt und Hier. Und das heißt für mich: Heute nix mehr Training, aber sehr wahrscheinlich eine Nussbeißer-Schokolade. Hmm, der erste Biss ist schon getan.

Gehabt Euch wohl und lasst es Euch schmecken!

Herzlichst, Euer mathias

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi,

das waren schöne Berichte, die du in Lanzarote verfasst hast... hat Spaß gemacht zu lesen und hat mich motiviert.
Und die Menge, die du dort trainiert hast, scheint doch sehr ordentlich zu sein, und das Pensum, das Martin absolviert hat, sowieso.
Wünsche Euch, dass Euer Training weiterhin so erfolgreich verläuft.

Viele Grüße
Alexander (Wiesbaden)

Anonym hat gesagt…

Super, Ihr Beiden! Beeindruckende Woche(n). Ihr macht das schon. Davon bin ich ueberzeugt. Jetzt heisst es ja nur noch Ruhe bewahren und sich von Verletzungen fern halten. Waere ja schade drum :)

Viele Gruesse von der winterlichen Suedhalbkugel,
Enka

Rainer aus Paderborn hat gesagt…

Beeindruckend! Weiter so, ich bin sicher, dass ihr Klagenfurt genießen und den Ort umtaufen werdet. ;)

Grüße aus Pb
Rainer

Maik hat gesagt…

Tja, das mit dem Abschied wird hart. Man gewöhnt sich dran ;-) Aber an ein Ende glaube ich noch nicht ganz bzw. will es nicht. Bei Eurer sauberen Vorbereitung und Engagement darf man doch wohl noch eine klitzekleine und stille Hoffnung haben, das dieser Blogg noch bis Mitte Oktober verlängert wird.... ansonsten Freiwillige und Verrückte vor!

Matthias hat gesagt…

Ich hoffe doch auch dass es hier irgendwie weitergeht... Ansonsten werde ich einfach mal Unterschriften sammeln gehen, Sitzblockaden anzetteln oder zu Demonstrationen aufrufen. Wie langweilig wird das denn ohne den Blog und ohne Neuigkeiten von Dir bzw. Euch?!? GEHT GAR NICHT!!! :-(

Gruß Matthias

P.S.: Der Herr PFeiffer will einfach nicht gehen. Hat jemand nen guten Tipp für einen Homöopathen in HH?