Montag, 26. Januar 2009

Fast vergessen/Maschine steht

Liebe Leute,

Ihr werdet es nicht glauben, aber fast hätte ich vergessen zu schreiben. Und das liegt/lag nicht daran, dass ich zu viele andere Dinge im Kopf habe/hatte – es gibt zwar viele Dinge, aber nicht zu viele – sondern einfach daran, dass ich meine letzte Trainingseinheit schon so lange her ist, dass ich mich kaum daran erinnern kann. Fast weiß ich noch nicht mal mehr, wie man "Sport", insbesondere "Sport treiben" oder auch "trainieren" schreibt!!

Vergangenen Montag, also exakt vor sieben Tagen, nein fast acht, habe ich die letzte Trainingseinheit (auch so ein Wort, welches ich gerade erstmal nachschlagen musste) absolviert. Das war ein Jogg über 1:10 Stunden mit Volker hier unten an der Elbe.

Das ist zwar sehr frustrierend, aber richtig böse kann ich mit mir nicht sein; und Ihr mit mir auch nicht. Warum nicht?:
Nun, alles fing ja mit meiner Reise zur boot-Düsseldorf an. Es war ohnehin klar, dass ich dort nicht die Ruhe zum Sporteln finden würde, und im nachhinein war das auch eine absolut richtige Entscheidung. Immerhin, die drei Tage auf der Messe haben einige gute Kontakte zu Tage gefördert und mich doch ein gutes Stück weit ermutigt, dass ich es in der Selbständigkeit schaffen könnte.

Darüber hinaus war der Besuch dort unten auch schön, weil ich 1. meine zwei Freunde Christian und Peter mal wieder gesehen habe, und 2. ich zwei der Tage und eine halbe Nacht mit Martin (wenn der noch länger hier nichts von sich hören lässt, muss ich bald Lanzarote-Martin schreiben, damit Ihr überhaupt noch wisst, wen ich meine; ähem) dort unten verbringen konnte.

Am Freitag bin ich dann so früh es ging abgereist, um hier in Hamburg noch ein Läufchen absolvieren zu können. Meine Rechnung sah zu diesem Zeitpunkt noch so aus, dass ich die eine Stunde vom vergangenen Montag mit einer weiteren Laufstunde am Freitag, zwei Stunden irgendwas am Samstag und drei Stunden Rad am Sonntag zu einer Woche von immerhin sieben Stunden hätte ausbauen können. Aber – Pustekuchen!

Ich war noch nicht ganz in meinen vier heimischen Wänden – draußen schneite es, was normalerweise ein Top-Garant dafür ist, dass ich laufe – da bekam ich Halsschmerzen, und einen Kopf, der sich anfühlte, als würde die Deutsche Bahn darin Gleise verlegen. Tja, und das ist auch schon fast das Ende der Geschichte: Heute ist Montag, drei Tage sind seit dem vergangen, und ich bin immer noch krank und reisse mich zusammen, dass ich vernünftig bin und eben nicht trainiere.

Also, – ist doch kein Wunder, dass ich eben fast vergessen hätte zu schreiben, oder?! Aber Gott sei Dank, es gibt ja noch Volker:

"Hallo Leute,

Alles ist relativ – erst Recht die Zeit:

Der alte Albert wusste es ja schon sehr lange: Zeit ist relativ. Und bei den immer wiederkehrenden Trainingseinheiten kann ich dass am eigenen Leibe (und Geiste) spüren. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass ein 70 Minuten-Lauf mit Mathes an der Elbe für mich wie im Fluge vergeht, die ersten 70 Minuten auf der Rolle am Dienstag (von insgesamt 150 Minuten) mir aber vorkommen wie eine stundenlange Ödnis?! Das kann doch nicht nur an den guten Gesprächen liegen? Also, wenn es nach mir geht, dann trainiere ich nur noch mit Mathes! Zumal der sich am Montag ja auf seine Bootsmesse verabschiedet hatte und ich den Rest des Trainingspensums alleine erledigen musste.

Zum Glück hatte er mir ja einen eindeutigen Auftrag erteilt. „Am Mittwoch läufst Du auf jeden Fall zwei ganz gemütliche Runden um die Alster, und wenn es unbedingt sein muss, dann darfst Du eine schnelle Runde in 36 Minuten dazwischen packen.“ Leichter gesagt als getan, denn mit der Zeit ist es halt relativ und mein Zeitgefühl ist eher im Allerwertesten als relativ.

Die erste Runde war nach 39 Minuten vorbei, obwohl ich hätte wetten können, dass ich eher bei 43 Minuten rauskomme. Ich habe mich die ganze Runde immer wieder gebremst, und bin trotzdem zu schnell gewesen. Dann die zweite Runde: wie schnell muss man Laufen um die 7,5 km in 36 Minuten abzuspulen? Keine Ahnung, also bin ich einfach drauf los gestiefelt und habe nur darauf geachtet, dass der Puls nicht über 170 Schläge kommt. Tja, und dann standen 32:30 Minuten auf der Uhr. Uups, leider viel zu schnell. Darauf wollte ich dann die dritte richtig ruhig angehen – am Ende standen wieder 39:30 Minuten zu Buche.

Mist, Zeitgefühl kann man das nicht gerade nennen. Leider habe ich mir bei dem Lauf auch am linken Fuß bedingt durch die neuen Einlagen eine richtig fette Blase gelaufen. Oder besser gesagt: Der ganze Innenfuß ist eine einzige Blase. Und Waldorf und Sattler lassen grüßen: mein rechtes Kreuzband-OP-Knie schmerzte richtig doll. Aber erst hinterher bei Treppe runter laufen. Der Schmerz war abends aber schon wieder weg.

Donnerstag bin ich dann wieder auf die Rolle (120 Minuten), und Freitag war dann ein echter Frusttag: denn nach eine Alsterrunde musste ich aufgrund der mittlerweile blutigen Blase unter dem linken Fuß abbrechen und bin zur Kompensation noch 120 Minuten auf die Rolle. Samstag und Sonntag war, wie so oft bei mir als Familienvater, Regeneration angesagt. Und zwei Tage ohne jeden Sport kommen mir mittlerweile richtig lange vor. Wie gesagt – Zeit ist relativ!

Zusammenfassend:
Montag: 1:10 Stunden Lauf
Dienstag: 2:30 Stunden Rolle
Mittwoch: 2 Stunden Lauf (Eine Runde schnell)
Donnerstag: 2 Stunden Rolle
Freitag: 40 Minuten Lauf und 2 Stunden Rolle

Gesamt: 10:20 Stunden

So, und nun drückt mir die Daumen, dass meine Blase in dieser Woche wieder hin kommt.
Liebe Grüße, Volker"

Holladihoooooo! Holladihoooooo!
Volker, Volker, Deine Welt ist das Tiefstapeln. Volker, Volker, denn da unten bist Du zu Haus.
Doch, nur, Vollgas, drei/vier Alster-Runden im Sonnenschein. Volker, Volker, brauchst Du zum glücklich sein.

Und alle: Holladahiho, Holladahiho, Holladahiho, Holladahiho – HolladaaahihahihahiHolladihaho

Und im Ernst: Beste Grüße nach Reinbek zu Maik: Wen wollen wir alles im Sommer einladen zu unserer Grillparty? Denn Volker wird so einige Fläschchen Gerstensaft rein laufen. So viel steht mal fest.

Ich guck noch mal schnell oben, ob ich das richtig gelesen habe – ja, richtig, 32:30 Minuten steht da. Tempogefühl hin oder her, dass ich so weit von der anvisierten 36er Zeit für die schnelle Runde entfernt, wie die Reeperbahn von den Teresienwiese, oder Bush von Bildungspolitik.

Aber unterm Strich hat die Übung schon gesessen. Und wenn ich Volker eine 36 ins Trainingsbuch notiert hatte, dann eben nur deshalb, weil er immer meint, dass könne er nicht. Wir wissen es nun besser. Diese Mittwochs-Einheit bleibt somit weiterhin bestand seiner Trainingswoche, wobei ich die schnelle Runde eher in 35 als in 32:30 Minuten laufen würde, weil es dann doch eben zu nah am Machbaren ist, und jede Woche eine solche Belastung eher nicht optimal wäre. Aber ich freue mich schon sehr, dass es so gelaufen ist, wie es war, denn das bringt uns in der Planung für seinen Marathon ein großes Stück weiter.

Dann möchte ich mich noch kurz zu den 2:30 Stunden auf der Rolle äußern: Volker, ich mache Dir einen Kontakt zu Bukarest-Sören, ich denke er ist froh, wenn Du ihn mal besuchst, weil er einen Trainingspartner Deines Schlages sicher gut brauchen könnte. Oder Sören?!
Also ich finde das bewundernswert, gerade darum, weil es für mich ein Graus wäre, so lange auf der Rolle zu schwitzen.

Unterm Strich also eine gute Woche für Volker. Und ich sehe Martin schon demnächst an der Alster rennen, immer die Uhr im Blick, ob er die Zeit des 46-Jährigen knacken kann. Nun, sicher kann er, aber ich bin mir auch sicher, das Volker noch schneller kann. (dies soll aber bitte nicht (!) als Aufforderung verstanden werden)
Interessant ist das schon – ich sprach letztens mit Maik darüber – wie gut das Körpergedächtnis von Volker ist. Oder einfacher gesagt, wie viel Talent in dem Mann steckt. Selbst nach ein bis zwei Jahrzehnten ohne Ausdauersport, ist er nach kürzester Zeit wieder zu guten Leistungen im Stande. Mal sehen, wie lange er mich noch als Trainingspartner akzeptiert. Wahrscheinlich fordert er mich demnächst auf, mit dem Rad neben ihm her zu fahren.

Jutchen, dass ist es nun leider schon für diese Woche. Eigentlich ein Alptraum. Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht trotzdem, weiterhin, oder gerade deshalb an uns glauben würden!

Gut möglich, dass ich noch zwei oder drei Tage pausieren muss. Und wenn?! Mit Volker kann ich Mittwochs eh nicht mehr mithalten, und bis Klagenfurt ist es noch ein gutes Stück Weg.

Wie heißt es doch so schön: Pa’a – Kämpf’ für Dein Ziel!

Das werde ich! Und Ihr?

Herzlichst, Euer mathias

Montag, 19. Januar 2009

Ruckeln und Zuckeln

Liebe Leute,

manchmal fühlt sich die Sache hier an, als sei etwas Sand im Getriebe. So zum Beispiel an diesem Morgen, an dem zwar die Sichel des Mondes wunderbar durch mein Schreibtischfenster leuchtet, ich mich aber doch noch etwas müde fühle, denn kurz nach sieben Uhr ist nicht meine normale Zeit zum Schreiben. Aber, ich muss heute nach Düsseldorf zur boot-Messe, wenn ich termingerecht bloggen möchte, dann bleibt mir nur dieser Weg (was sind das eigentlich für Vögelchen, die da piepen, und die ich sonst nie höre/verschlafe?)

So, da hatte sich in dieser Woche ja ein schönes Plauderründchen zwischen Tim, Volker und Maik im Kommentarraum entwickelt. Unter Strich kommen dabei ein paar Dinge für mich klar zum Vorschein:

1. Den Vorschlag von Maik finde ich super. Für jede Minute die Volker und Tim unter ihren Understatement-Zeiten bleiben, gibt es ein Bierchen, welches für späteren, gemeinsamen, um nicht zu sagen gemeinnützigen, Verzehr bestimmt ist.

2. Versuche, mich zum Schwimmen zu bringen, sind nicht mit guten Erfolgsaussichten versehen. Und schon mal gar nicht, wenn man Bierprämien aussetzt, falls ich nicht (!) schwimme. Vielleicht sollten die Beteiligten es mal anders herum versuchen. Wahlweise sind auch Rittersport-Marzipan, Mozartkugeln, selbst gebackene Bergische Waffeln oder derlei Dinge erfolgsversprechend.

3. Tim ist zwar noch nicht so lange dabei, aber ich habe mich schon zu Beginn der Woche gefragt, wo er, wenn er 40 Minuten auf 10 Kilometer laufen kann, beim Marathon die ganze Zeit vertrödeln will?! Ich glaube, ich würde mich zu Beginn des Laufes mal hinter dem Mann mit dem Luftballon wo "3:20" drauf steht aufstellen. Dies nur als Tipp.

4. Und Volker – ach, liebe Leute, ihr lest ja selbst jede Woche, was er hier veranstaltet. Anfang dieser Woche ist er 2 Stunden Rolle gefahren, um anschließend noch 90 Minuten zu laufen. Im Ernst, ich finde das super, und es ist eine Freude zu sehen, wie er sich körperlich und auch mental entwickelt. Aber ich möchte im Juli einen Ironman bestreiten, und trainiere nicht so hart wie er? Stellt sich die Frage, trainiere ich zu wenig? Trainiert Volker zu viel?
Ich meine, zwei Stunden auf der Rolle, das hat ja Bukarest-Soeren-Charakter!! (an dieser Stelle die besten Grüße!)
Und mal sehen, was Volker diese Woche zu berichten hat:

"Meine Mucki-Woche:

Liebe Leute,
was soll ich euch sagen? Die letzte Woche war absolut geil. Geil, weil ich schon am Montag Mittag über vier Stunden auf der Habenseite verbuchen konnte. Ich habe mich erstmalig in meinem Leben an das sogenannte Koppel-Training gewagt. 2,5 Stunden Rolle und direkt danach 95 Minuten Laufen. Den Wechsel habe ich Triathlon-mäßig hingelegt. Alle nassen Klamotten vom Körper gerissen, schnell neues T-Shirt drüber, ab in der Schuhe und los!

Die ersten Meter habe ich dann mal wieder gedacht, dass ihr Triathleten echt harte Hunde seid. Die erste halbe Alsterrunde war echt ziemlich unrund. Aber danach: nur Fliegen ist schöner. Ich bin auf meinem kleinen Grundlagenteppich nur so dahin geflogen. Ich mußte mich nach Mathes Standpauke letzte Woche richtig einbremsen und mich zwingen nicht noch eine dritte Runde ranzuhängen. Aber was ein phänomenales Gefühl hinterher.

Am abend habe ich dann ein neues Ritual eingeführt: Den Montags-Film im ZDF habe ich mit einer dicken Portion Mucki-Vanille-Eis von Aldi genossen! Das Eis von Aldi Echt unglaublich gut. Und wenn man am Vormittag schon über 2200 Kalorien verbrannt hat, dann kann man sich so ein feistes Eis auch ohne schlechtes Gewissen reinziehen. Das Leben ist schön. Ich bin stark. Was ein Tag!


Am Dienstag habe ich 120 Minuten auf der Rolle abgespult, erstmalig mit kleinen Intervallen. 4 mal fünf Minuten schwersten Gang im Wiegetritt. Und abends wieder ein dickes Mucki-Eis! Mittwoch waren dann ganz lockere drei Runden um die Alster dran. Ohne Speed, aber mit viel Spaß. Und abends - ihr könnt es euch schon denken - ein leckeres Mucki-Eis. Den Donnerstag Abend habe ich wieder auf der Rolle verbracht. Gleiches Programm wie Dienstag, und selbstverständlich mit einem netten Mucki-Eis beendet.

Freitag war dann ein besonderer Tag, weil Mathes und ich mal bei ihm an der Elbe gelaufen sind. Ich musste einfach mal was anderes sehen als die Alster. Und es war wirklich wunderschön. Auf der Elbe ist noch richtig dickes Packeis. Sieht schon richtig beeindruckend aus, wenn sich die dicken Container-Pötte mit uns ein Wettrennen liefern. Am Ende standen wieder nach rund 90 Minuten auf der Uhr wieder vor der Tür. Ging unglaublich viel schneller rum als an der Alster. Aber es waren auch wieder sehr interessante Gespräch drin.
Und abends: wieder ein dickes Mucki-Eis! Mathes hatte mir dann für das Wochenende eine Regenerationspause verordnet, weil er meinte, mein Körper braucht auch mal eine ruhigere Phase.

Für meinen Kühlschrank galt das aber nicht, sodass ich auch Sammstag und Sonntag meine mittlerweile obligatorische Oberwohlfühl-Portion Mucki-Eis geschleckt habe. Was eine geile Woche!

Alles zusammen:

Montag: 4 Stunden (2,5 Rolle, 90 Lauf)

Dienstag: 2 Stunden Rolle (Intervall)

Mittwoch: 2:15 Stunden Lauf
Donnerstag: 2 Stunden Rolle (Intervall)

Freitag: 90 Minuten Lauf mit meinem Freund


Gesamt: 11:45 STunden Training und 2,5 Liter Mucki-Eis Vanille


Es grüßt Mucki-Volki"


Leute, das ist mal ne Ansage hier, oder?! Volker macht uns alle nass, dabei will er nur einen Marathon laufen. Sensationell, und das bei zwei Ruhetagen. Wie gesagt, er hat derzeit nicht nur das Eis, sondern auch die Motivation mit Löffeln gefuttert, scheint unser absoluter Motivations-Spezi(alist) zu sein. Vielleicht schafft er es ja doch noch, mich zur Schwimmhalle zu zerren.

Dann noch schnell ein Kommentar zu Wien-Martin: Wie war der Eisbärcup? Okay? Oder warst Du wieder bis ein Uhr beim Aprés-Ski? Ähem. Und, hat Dein "Babe" es verdient, so alleine auf der Straße stehen gelassen zu werden? Kein Wunder, dass es sich dem erstbesten an den Hals wirft.

Zurück zum Sand im Getriebe. Eigentlich läuft ja alles nach Plan. Nach recht fleißigen Wochen (für meine Verhältnisse), war der Skiurlaub in Chesieres eine willkommene Pause. Und es war ja auch von vorneherein klar, dass ich die Laufschuhe nicht hätte einpacken müssen. Leider war mir auch klar, dass mir der Wiederbeginn recht schwer fallen würde.

Und so war es zu Beginn der Woche dann auch. Montag und Dienstag konnte ich mich nicht aufraffen. Sicher spielt da derzeit auch rein, dass ich aufgrund meiner geplanten Selbständigkeit jede Menge Dinge zu bedenken und zu regeln habe, aber irgendwie meint man doch immer, dass da doch vielleicht noch ein Stündchen Zeit für einen Jogg wäre. Allein, es ruckelt und zuckelt, es scheint Sand im Getriebe zu sein. Gut allerdings, wenn man sich zwischendurch mit Menschen wie Reinbek-Maik trifft, dem es erstens, oft genau so geht, und der einem zweitens, auch mal Mut zuspricht, ist er selbst doch schon seit über einem Jahrzehnt beruflich sein eigener Herr.

Mitwoch war es dann aber an der Zeit, die Sache mit dem Sport anzugehen. Zehn Tage Pause mussten einfach genug sein. Ein Morgen-Jogg mit Volker an der Alster stand auf dem Programm. Und was soll ich sagen, kaum dass ich losgelaufen war, dachte ich, dass alles sehr schön leicht laufen würde. Ich fühlte mich großartig – für ungefähr 15 Minuten.

Schon bei unserem Treffen an der Alster, also nach einer knappen halben Stunde, hätte ich mein Alter auf 55 geschätzt, eine Blase unter dem rechten Fußballen tat ihr übriges. Nun helfen gute Gespräche mit dem Freund natürlich über so manches Tief hinweg, und so gestaltete sich auch unser gemeinsamer Jogg. Nur – welch Wunder – Volker wollte an diesem Tag nur zwei Runden laufen, was bedeutete, dass ich eine halbe Alsterrunde und den Weg zurück nach Altona alleine bestreiten musste.

Habe ich mich kaputt gefühlt!! Entgegen vorheriger Läufe, wo ich sogar nach zwei Stunden noch in allen Gelenken elastisch war, musste ich am Mittwoch Morgen in den letzten 60 Minuten um jeden Schritt kämpfen. Qual, Qual, Qual. Nicht mehr und nicht weniger. Nach 2:15 Stunden war ich dann wieder zu Hause, und fragte mich mal wieder, wie ich das wohl am 5. Juli in Klagenfurt überstehen sollte.

Das ich den Donnerstag wieder pausierte muss ich wohl an dieser Stelle nicht extra betonen. Freitag stand dann Volker morgens vor meiner Tür. Geplant war ein lockerer 90-Minuten-Lauf, was wir auch einhielten. Kalter kalter Wind setzte uns auf unserem Rückweg an der Elbe mächtig zu, und wieder einmal schien mein Körper mit dem einen oder anderen Sandkorn im Getriebe zu kämpfen.

Überhaupt, wenn Volker und ich laufen, könnte man uns mit der Kamera begleiten und man bekäme den Eindruck, die Sendung würde in einem Lazarett gedreht werden. "Mensch, mir tut es hier wieder weh", sagt der eine, was der andere sofort mit "und ich habe hier immer so ein Drücken", kontert. Aber da so ein Drücken ja nicht wirklich beeindruckend sein kann, sein darf, meint der andere postwendend "kenn ich, aber das ist nichts gegen mein Ziehen hier", und greift seinem Mitläufer irgendwo zwischen Hüfte und Kniegelenk.

Mobilat-Creme, gehört ab einem gewissen Alter vielleicht dazu – Volker (li.) und Mathias nach dem 90-Minuten-Jogg

Also, man könnte den Eindruck bekommen, es geht gar nicht ums (schnelle) Laufen, sondern mehr darum, wer hat mit den dollsten Beeinträchtigungen zu kämpfen. Und immer wenn Volker dann noch ein Wehwehchen rausholt, und mir gerade nichts Aktuelles mehr einfällt, was ihm, so meine ich zu erkennen, ein befriedigendes Lächeln um die Mundwinkel zaubert, – dann denke ich mir im Stillen "Pah, soll der erst mal mit lädiertem Zeh einen Ironman machen! Oder mit Rückenschmerzen wir verrückt! Oder oder oder! Und überhaupt!"
Irgendwie hat das was von Stadler und Waldorf bei der Muppet Show! Nun denn, sei’s drum. Wie sagt man, wenn man eines Tages morgens aufwacht und nichts tut einem weh, dann ist man tot. Wir hingegen sind schöne 90 Minuten gelaufen, neben uns die Elbe, zugedeckt mit unzähligen Eisschollen, die von zwei riesigen Container-Schiffen zur Seite geschoben wurden – schön.

Samstag Morgen dann ein lockerer Stundenlauf mit Anna. Wäre es nicht so kalt gewesen, es hätte eine schöne regenerative Einheit werden können. Immerhin, auch Anna ist in dieser Woche dreimal gelaufen, möchte auch während der fordernden Studienzeiten wieder einen gewissen Rhythmus aufnehmen. Für mich wäre das auch schön, denn ab und an ein Jogg mit der Liebsten ist doch eine sehr schöne Sache. Bevor sie dann am Nachmittag zum Jobben gegangen ist, hat sie mir noch eine Versprechen für eine Rollen-Einheit abgenommen.

Leute, das habe ich rausgeschoben, rausgeschoben und noch weiter rausgeschoben. Und erst als es zeitlich – bis zu Annas Rückkehr – richtig eng wurde, da habe ich das Gerät aufgebaut und bin 1:15 Stunden gestrampelt. Auch hier ergeben sich übrigens wahnsinnige Unterschiede. Bei mir sieht so eine Rolleneinheit wie folgt aus. 1:15 Stunden, Durchschnittspuls von 126 (also easy, easy, easy – logisch, denn je schneller je lauter, und dann höre ich den Fernseher nicht mehr) und gerademal alle Viertelstunde einen Gang höher. Heißt, bevor es anstrengend wird, ist auch schon Feierabend. Volker hingegen kurbelt 2 Stunden und macht zwischendurch Intervalle, dass er fast vom Rad kippt. Wie gesagt, schöne Grüße nach Bukarest!

Die Elbe, mit Eisschollen bedeckt

Am gestrigen Sonntag habe ich mich dann aus dem Bett geschält, um nach dem Wetter zu gucken. Martin hatte mir am Vorabend gesagt, dass ich gar nicht erst aufstehen müsse, so schlecht seien die Vorhersagen. Aber so schlecht sah es dann gar nicht aus. Also reingepellt in die Sachen und rauf aufs Rad.


Marcus (li.) und Norman während der Radrunde in den Vierlanden

Was soll ich sagen: Die Wetterberichte waren korrekt!! Und hinzu kam, dass ich mich von Beginn an schwach fühlte. Eine Runde zum abgewöhnen. Aber was soll es. Nach drei Stunden, davon zwei im kalten Regen, war ich wieder zu Hause. Und danach tot – also sagen wir, geschafft. Als erstes habe ich mir einen halben Liter Energiedrink gegönnt. Dann habe ich meinen ärgsten Hunger mit einer Dose Sardinen (wirklich wahr!) bekämpft. Und so ging das dann den ganzen Tag weiter. Ich war wie ausgebrannt.

Also, mit einigem Sand im Getriebe und Ruckeln und Zuckeln, hier meine Woche:

Montag: frei
Dienstag: schon wieder frei
Mittwoch: 2:15 Stunden laufen; 24 Kilometer; mit Volker
Donnerstag: frei
Freitag: 90 Minuten laufen mit Volker
Samstag: 1 Stunde laufen mit Anna
Samstag: 1:15 Stunden Rolle
Sonntag: 3:02 Stunden Rad; 80 Kilometer; 26,2er Schnitt

Gesamt: 8 Stunden; ganz okay, bei drei freien Tagen

Und tatsächlich sitze ich auch deshalb jetzt vor dem Computer und blogge, statt zu laufen. Und das obwohl ich bis Freitag nicht trainieren kann (wegen Düsseldorf). Ich bin einfach müde. Oh, wartet mal, das Telefon klingelt (8:45 Uhr) – – – –
nö klar, das war Volker: "Bleibt es bei unserer Verabredung? Ich bin in 10 Minuten bei Dir!"

Leute, wie ich diese Motivationstiere hasse. So geht es doch einfach nicht. Aber es hilft nichts, ich muss Schluss machen. Schnell rein in die Klamotten, der Kerl ist gleich hier. Drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe.
Ich glaube es zwickt schon wieder hier – und da – und dort auch. Aber Volker wird bestimmt kontern können.

In diesem Sinne, gehabt Euch wohl. Bis nächste Woche.

Herzlichst, Euer mathias

Dienstag, 13. Januar 2009

Blog ohne Bild

Liebe Leute,

Ihr habt doch nicht etwa gedacht, ich würde nicht schreiben? Nix da. Es geht hier weiter und weiter und weiter. Aber mit unserer doch recht späten Rückkehr am Sonntag Abend, war hier am gestrigen Montag einiges zu erledigen. Wäsche waschen, aufräumen, Post abholen, und und und.

Wie auch immer, jetzt glüht der Draht wieder.

Und da muss ich gleich ein paar Kleinigkeiten los werden.
– Chrifa: "Oberaffengeil" hat mein Buch noch niemand genannt. Ich gehe davon aus, dass dies etwas gutes bedeuten soll und bedanke mich herzlich.
– Andi: Ach herrje, hat das mit dem Trick, dem Liegenlassen des Ausdrucks nicht funktioniert. Hm. Was kann man da machen? Janz einfach: In der rechten Menüleiste auf das Buch klicken, und schon bist Du bei Amazon. Das ist wie mit dem Training – nicht lange fackeln.
– Christoph aus Frankfurt a.M.: Wenn Du jetzt "unheimlich langsam läufst", wie Du schreibst, so ist das gerade richtig. Nicht verrückt machen lassen, den Mittel in Wiesbaden wirst Du schon schaffen. Wer zögert, kommt nie nach Jericho!
– Tim: 10 Kilometer in 40:42 Minuten?! Gott, ich möchte nochmal jung sein. Das ist doch eine super Zeit! Nur bitte aufpassen mit dem Training bei Erkältung. Sicherheit geht vor!!

Und weiter geht’s mit Post von Volker:

"Hallo Mathes,
ich hoffe, Euer Ski-Urlaub war super. Zumindest sah das Wetter auf dem Satelliten-Filmen immer sehr sonnig aus. Bei uns hier in Hamburg war es durchwachsen.

Der Wochenanfang war knacke kalt und tagsüber sonnig. Tolles Winterwetter. Ich habe dann am Montag zwei lockere Alterrunden in der üblichen Zeit (ca. 87. min für 16 km) hingelegt. Diese Woche wollte ich keinen langen Lauf machen, um meinen rechten Fuß zu schonen. Denn laut meinem Doc ist da eine Entzündung drin. Nichts dramatisches, muss es nur ein wenig schonen.
Dienstag habe ich dann 120 Minuten auf der Rolle verbracht. Das ist für mich immer wieder eine Schinderei, aber man gewöhnt sich dran. Und irgendwie ist es auch viel befriedigender als auf dem Sofa zu liegen. Mittwoch bin ich dann abends ohne Musik und mit neuen Einlagen zwei gemütliche Ründchen gelaufen. Ich wusste es ja vorher: an die Einlagen muss ich mich erst wieder gewöhnen. Lief trotz „mit allen Sinnen“ unrund und holprig. Zudem war der Weg ziemlich rutschig. Und weil’s dunkel war, wusste ich auch nicht, ob der dunkle Fleck vor mir ein Eisstück war oder einfach nur eine schneefreie Stelle. War also relativ anstrengend.

Donnerstag waren dann wieder 120 Minuten Rolle dran. Mittlerweile schmerzen weder Hintern noch Nacken – es fängt wieder an Spaß zu machen. Am Freitagabend waren dann wieder die obligatorischen 16 Kilometer an und um die Alster dran. Bald kenne ich da jeden Stein. Ob ich mal anders rum laufen sollte? Aber wir sind doch schon immer gegen den Uhrzeigersinn gelaufen. Dürfen wir eigentlich anders rum laufen??? Am Wochenende habe ich dann mal zwei Ruhetage (so man dass als Papa von zwei kleinen Rackern überhaupt sagen darf) eingelegt. Also alles in allem diese Woche: 4,5 StundenLaufen und 4 Stunden Rolle.

En Detail:
Montag: 16 Kilometer, 87 Minuten
Dienstag: 2 Stunden Rolle (Oh mann!, Anm. des Blog-Autors)
Mittwoch: 16 Kilometer, 90 Minuten
Donnerstag: 2 Stunden Rolle
Freitag: 16 Kilometer, 90 Minuten
Gesamt: 8,5 Stunden

Noch mal eine kleine Klarstellung zum Thema Zwischenziel: Der Marathon ist ja eigentlich nur ein Abfallprodukt meiner Bestrebung den Sport wieder fest in meinem Alltag zu integrieren. Andere Ziele habe ich derzeit nicht. Aber wer weiß, wenn Du mich mit zum Schwimmtraining nimmst, werde ich vielleicht nächstes Jahr mal eine Halbdistanz angehen, aber das ist wirklich Zukunftsmusik.
Liebe Grüße, Volker"

Nö klar, ich ihn mit zum Schwimmen nehmen – da müsste ich vielleicht erst einmal den Weg alleine ins Schwimmbad finden!!! Kann mir vielleicht jemand eine Wegbeschreibung schicken? Und, soll ich mir hier etwa Konkurrenz im eigenen Hause ran ziehen?! Ach, warum nicht, habe ich schon immer gemacht (siehe Martin). Wäre mir sogar eine riesen Freude!! Wie auch immer, das Thema mit Volkers Zielen ist nun klar. Aber ich sage Euch trotzdem: Für jede Minute, die er langsamer als 3:15 Stunden ins Ziel kommt, lasse ich mir ein Bierchen zahlen. Deal?!

Unter Strich muss man sagen, dass Volker die Motivation anscheinend echt mit Löffeln gefuttert hat. Das läuft bei mir derzeit ein wenig anders. Allerdings gibt es Gründe. Erstens muss ich mich derzeit mächtig um zukünftige Projekte kümmern, die mich hoffentlich beruflich über Wasser halten. Und das ist ja nun mal nicht unwichtig.
(Apropos: Danke Silvio für den Tipp mit Australien!! Das hört sich genial an, aber ohne Anna gehe ich natürlich nirgendwo hin. Logisch.)

Zweitens bin ich kurz vor der Abreise in den Skiurlaub eine wahnsinnig glatte Holztreppe im Hause meines besten Freundes hinabgestürzt. Und seit dem habe ich einen stark schmerzenden rechten Knöchel, dessen Wunde nicht verheilen will. Vielleicht logisch, wenn man ihn eine Woche lang jeden Tag in einen Skischuh zwängt, aber es ist wie es ist.

Hierzu lässt sich aber noch sagen, dass sich diese Schmerzen gelohnt haben. Wir hatten wunderbare Tage in Chesieres, und Anna – Ihr ahnt es schon – hat nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr motiviert und gut gelernt. Wenn man bedenkt, dass sie zum ersten Mal auf den Brettern stand, und wir nach fünf Tagen schon fast beim parallelen Schwingen waren (zuzüglich sauberem Fahren auf den Kanten nach dem Richtungswechsel), dann kann man nur sagen: Hut ab.

Unterm Strich muss ich aber sagen, dass ich meine Jogging-Klamotten, wie schon so oft in den Jahrzehnten zuvor, umsonst eingepackt hatte. Wobei, als wir am Sonntag Nachmittag in Wuppertag drei Stunden Zeit zwischen Ankunft mit dem Auto und nächster Zugabfahrt hatten, bin ich sofort mit Peter auf ein Stündchen durch die verschneiten Wälder rund um die Ronsdorfer Talsperre losgelaufen. Das war schön!!!
Bis auf den Umstand, dass mein Freund zu Beginn immer gleich so schnell los rennt ("Wenn ich noch langsamer laufe, kann ich ja auch gehen."), während ich bekanntermaßen immer eine knappe halbe Stunde benötige bis ich in die Gänge komme. Gut, um ehrlich zu sein, hat mir auch der McDo-Fraß von einer Stunde zuvor mächtig im Magen gelegen. Aber was nicht tötet, macht uns ja härter. Zumindest zum Ende der Laufrunde fühlte ich mich wieder topfit.

Trotzdem habe ich am gestrigen Montag nicht trainiert, weil hier – siehe oben – einfach zu viel zu tun war. Und heute wird es wohl auch nix werden. Denn am Nachmittag steht ein Treffen mit Reinbek-Maik an (richtig, dem Live-Ticker-Organisator des Lanza-Projekts), und das geht gleich in eine Abendessen mit seinem Freund und Blogleser Thorsten über. Also: Keine Chance für mich heute.

Dann war ich heute Morgen noch beim Arzt, der nach vier Wochen mal wieder auf meine Schulter schauen wollte. Tatsächlich hat es sich ein wenig verbessert, aber richtig doll ist es noch lange nicht. Einen langwierigen Prozess hatte er mir ja von Beginn an vorhergesagt. Also abwarten.

Ansonsten mache ich mir aber einfach mal keine Sorgen. Denn Freund Peter hatte ein iPhone im Urlaub mit dabei. Und darauf war ein Pseudo-Biorhythmusprogramm. Und was soll ich Euch sagen: Meine Vorhersage für den 5. Juli in Klagenfurt liest sich sehr gut. Zwar werde ich wohl nur irgendwas von über 60 Prozent meiner körperliche Fähigkeiten zur Verfügung haben, aber meine Einstellung, das Gefühl, werden auf 99 Prozent vorhergesagt. Und Wille ist schließlich alles!!

In diesem Sinne. Nicht verrückt machen lassen – glaubt an Euch!!

Euer mathias

Freitag, 2. Januar 2009

Kühler Start ins Neue Jahr

Liebe Leute,

jepp, jetzt sind wir drin im neuen Jahr. Ich hoffe, Ihr seid alle gut rüber gekommen. Bei uns war es ruhig aber schön. Aber dazu später mehr.

Erst einmal kommt hier Post von Volker:

"Ja liebe Freunde,
jetzt ist 2008 schon Geschichte. Und 2009 steht mit einer echten Herausforderung vor mir: Werde ich es auf Dauer schaffen, den Sport wieder regelmäßig als Teil meines (Familien-) Lebens zu sehen und in meinen Tagesablauf zu integrieren? Das ist mein persönlicher Kampf für 2009. Und er wird wahrscheinlich erst in 2010 oder 2011 endgültig gewonnen sein.

Das alte Jahr habe ich zumindest etwas ruhiger als die letzten Wochen ausklingen lassen. Am Montag bin ich gleich wieder meine drei Alterrunden gelaufen. Leider plage ich mich seit einigen Tagen mit einem Fußproblem herum. Ich habe Senk- und Spreizfüße und durch die langen Joggs hat sich nun mein rechter Fuß gemeldet. Meistens ging es während der Läufe ganz gut und erst danach hat es gezwickt. Am Tag danach waren die Schmerzen dann immer verschwunden.


Nicht so am Montag: Dieses mal tat es schon während des gesamten Laufes weh. Habe ich vielleicht doch überzogen? Auf jeden Fall werde ich heute zu meinem Doc gehen und mir Einlagen verschreiben lassen. Hatte ich früher auch schon mal und damit kriege ich die Sache sicher in den Griff. Dienstag dann noch einmal 90 Minuten Rolle, bevor der Mittwoch den Sylvester-Vorbereitungen vorbehalten war.

Zwei neue Pa’a-Team-Mitglieder: Lenny und Volker

Das neue Jahr habe ich mit einer gemütlichen Alsterrunde eingeläutet – nur um den Fuß wieder etwas zu reizen und dem Doc heute auch sagen zu können, wo es zwickt. Am Wochenende sollen dann noch zwei weitere Runden folgen. Ihr seht, ich versuche auch 2009 am Ball zu bleiben. Und weil der Mathes Lenny und mir so nette T-Shirts geschenkt hat, haben wir uns für Euch mal richtig in Schale geworfen. Ich wünsche euch allen in 2009 viel Kraft und Liebe! Mögt Ihr Eure persönlichen Ziele erreichen.
Und drückt mir die Daumen, dass ich am 26. April mein erstes Zwischenziel (Marathon in Hamburg in ca. 3:35 Stunden) erreiche!

Euer Volker"


Hui, habt Ihr gelesen, was ich gelesen habe? Also erstens hat er mit 3:35 Stunden hier mal eine Ansage gemacht. Finde ich ganz gut. Ich frage mich nur, warum Martin am Sylvester-Abend meinte, Volker hätte was von 3:15 oder 3:10 Stunden gesagt.
Dies ist wohl eine grundsätzliche Frage der Herangehensweise. Die meisten Leute mögen wohl lieber gerne tiefstapeln. Erstens steht man damit nicht so sehr unter Druck (gerade wenn man sich wie hier im Blog in die Öffentlichkeit begibt), und zweitens steht man hinterher eben noch besser da, weil man sein angesagtes Ziel eventuell deutlich übertroffen hat.

Ich möchte an dieser Stelle einen anderen Weg beschreiten. Mein Traumziel für den 5. Juli in Klagenfurt sind 9:30 Stunden! Rums. Warum sollte ich mir auch ein Ziel setzen, welches leicht zu erreichen ist?! Nein, nein, 9:30 Stunden, davon träume ich seit langem, und so soll es auch heißen! Das heißt nicht, dass ich nicht auch mit einer Zeit von 10 Stunden oder gar 10.30 Stunden zufrieden wäre. Man weiß ja auch nie, wie sich ein solcher Renntag präsentiert, oder was alles passieren kann. Aber nach einem Ziel muss man sich strecken können/müssen. Es muss eine Herausforderung sein.
Und meine Erfahrung – auch nach unserem Lanzarote-Projekt – zeigt, dass die Öffentlichkeit (in diesem Falle Ihr Blog-Leser) sehr wohl eine Leistung einzuschätzen wisst. Und das Ihr 11:29 Stunden, zum Beispiel von Martin, extrem gut findet, auch wenn er vorher keinen Hehl daraus gemacht hat, dass er davon geträumt hat, vielleicht noch schneller zu sein.

So viel zum Thema Ziele. Aber zurück zu Volker. Da steht doch noch was zwischen den Zeilen "Und drückt mir die Daumen, dass ich am 26. April mein erstes Zwischenziel (Marathon in Hamburg in ca. 3:35 Stunden) erreiche!" Da ist doch die Rede von Zwischenziel. Aha, – aber welches ist das eigentliche Ziel. Das würde mich nun doch sehr interessieren. Mal sehen, vielleicht erzählt er es uns noch irgendwann.

Oh, nicht vergessen, die Kommentare zu einigen Kommentaren:

Tim – was bei einer Laufbandanalyse alles herauskommen kann. Da staunt man, oder?! Mancher fragt sich anschließend, wie er vorher überhaupt einen Schritt vor den anderen setzen konnte. Dann wünsche ich Dir an dieser Stelle also gesundes Laufen für die Zukunft!

Maik – da hat sich Anke aber einen rausgehauen. Tja, so sind unsere Liebsten, immer für eine Überraschung gut. Und gerade wenn man denkt, ihnen sei unser Sport egal, muss man plötzlich sehen, dass wir ihnen aber ganz und gar nicht egal sind. Das ist doch schön! Und ein zufriedener Kerl geht halt auch öfter freiwillig mit dem Hund raus (kleiner Scherz!). Alles Gute, wir sehen uns Mitte Januar.

Bianca – ja das war ich an den Landungsbrücken. Bitte entschuldige, dass ich nicht angehalten habe. Aber erstens war ich im Sprintmodus, um die Ampelphase noch zu schaffen, denn (zweitens:) will man nach drei Stunden bei der Kälte nicht mehr gerne stehen bleiben.

Susanne und Thomas – das ist ja eine glatte Sensation!! Ich freue ich riesig über diese Nachricht. Gleichzeitig macht es mich aber auch eine Spur nervöser. Wieder mehr Bekannte an der Strecke, deren Erwartungen man nicht enttäuschen will. Und das mit dem Schwimmen – tja, das liegt leider derzeit total auf Eis. Anna hat ’ne Menge Arbeit beim und neben dem Studium, und ich kämpfe mit der Schulter. Aber wir finden sonst mal wieder einen Termin.

Bayern-Flo – 1000 Dank für Dein "geiles Buch!" Ich freue mich immer sehr, wenn es mal wieder jemanden gibt, dem meine Geschichten gefallen. Diese Reaktionen sind der einzig wahre Lohn für die Arbeit, die da hinter steckt. Danke.

Bayern-Flo-2 – Thema Musik beim Laufen. Auch freut es mich, dass Du anscheinend diesen Blog hier sehr intensiv liest, denn tatsächlich war ich immer der Auffassung, dass man das Laufen besser "pur" genießt, sozusagen als sinnliches Erlebnis. Aber dazu später noch mehr.

Nun zu meiner bisherigen Woche:
Fast jedes Mal nehme ich mir vor, direkt am Montag eine Einheit hinzulegen. Indes, es gelingt mir fast nie. Das hat natürlich seinen Grund. Meist bin ich einfach von den vorherigen Tagen etwas müde und gönne mir dann auch eine Pause. Allerdings ist mein anvisierter Ruhetag pro Woche damit dann immer schon gegessen, und ich stehe ein wenig unter Druck. Gut, ich gebe zu, richtig fertig macht mich das nicht. Denn wie Ihr wisst, gönne ich mir auch gerne mal einen weiteren freien Tag (oder zwei, oder drei), aber das eigentliche Ziel ist immer, mit einem einzigen Faultag durchzukommen. Und wie gesagt, der war am Montag schon abgehakt.

Dienstag bin ich dann aber bei saukalten -4 Grad raus. Brrrr! Krass ist es an der Elbe immer bei Süd-Ost-Wind: Die Kälte beeindruckt einen schon auf dem Weg nach Teufelsbrück, obwohl die Brise während dieser Zeit von hinten kommt. Aber wehe, man dreht dann um! Oje, kalt, kälter, saukalt. Aber trotzdem schön. Denn ich für meinen Teil mag den Kampf mit den Gegebenheiten.

Vor allem wenn es, wie am Mittwoch/Sylvester, dabei auch noch wunderschön ist. Grelles Sonnenlicht, gebrochen in feinsten Wasserpartikeln des kalten Dunstes – schöner kann es an der Elbe nicht sein.




Mitternacht auf dem Altonaer Balkon


Am Abend kamen dann Martin und Maria vorbei. Fondue war angesagt, und es war ein schöner Abend. Kurz vor zwölf Uhr sind wir dann die 200 Meter zum Altonaer Balkon gegangen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen was da los war. Tausende Menschen und noch viel mehr Böller und Knaller: irre!

Sylvester-Gesellschaft (v.l.): Anna, Maria, Martin, Mathias

Nach einer Stunde war Maria jedoch so sehr durchgefroren, dass wir wieder zur Wohnung marschierten. Und eine weitere Stunde später war auch schon Zapfenstreich. Happy New Year!
Obwohl sich unser Alkoholkonsum in Grenzen gehalten hatte, war der Neujahrstag ein Hängertag. Vierschanzentournee im Fernsehen, dazu Skilanglauf und die eine oder andere interessante Reportage – ich lag sechs Stunden auf dem Sofa. Holla-die-Waldfee.

Und obwohl man dann eigentlich meist gar nicht mehr aufstehen will, bin ich gegen 18 Uhr los zum laufen. Entgegen meinen Gepflogenheiten – und damit komme ich noch mal zurück zum Thema Laufen-mit-Musik – entschloss ich mich, mit Pink auf die Reise zu gehen. Es sollte eben nur ein ganz ruhiger Jogg werden, warum also nicht ein wenig Ablenkung?

Nun denn, Euch ist sicher schon aufgefallen, dass dieser Neujahrslauf mein Dritter Jogg hintereinander war, und das ich immer noch nicht über meine Schienbeine geklagt habe. Aber jetzt kommt es. Wenn man, nein besser, wenn ich im Dunkeln laufe, mich also nicht wie sonst auf die Informationen meiner Augen verlassen kann, und zudem noch Musik auf den Ohren habe, mir also auch meine Lauscher nicht die üblichen Informationen zum Lauftakt und -rhythmus bringen können, dann laufe ich dermaßen unrund, das geht auf keine Kuhhaut. Ich, und an dieser Stelle möchte ich wetten, dass ich auch "man" schreiben könnte, trete dann dermaßen unsanft in kleinste Bodenunebenheiten, dass Muskulatur und Bänder viel stärker belastet werden, als üblich. Und so musste ich zu Hause auch feststellen, dass sich meine Schienbeine mit dieser Art zu Laufen gar nicht gerne anfreunden möchten.

Deshalb, aus meiner ureigensten Sicht, noch einmal folgende Feststellung. Wer unbedingt möchte, soll ruhig mit Musik laufen. Aber dann bitte bei Tageslicht. Ich bin mir sehr sicher, dass Ihr Euch mit weitestgehender Behinderung der Sinne von Ohren und Augen, eines sauberen, rhythmischen und somit auch gesunden Laufstils beraubt. Probiert es ruhig noch mal aus und achtet darauf. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Rückmeldungen.

Dementsprechend bin ich heute, am Freitag Morgen bei schönstem Wintermärchenwetter, wieder "ohne alles", nein besser mit allen Sinnen gelaufen. Und es war ein himmelweiter Unterschied im Vergleich zu gestern Abend.

Hier meine Woche bis heute, Freitag, den 2. Januar:

Montag: Frei und faul
Dienstag: 1:05 Stunden laufen
Mittwoch: 1:05 Stunden laufen
Donnerstag: 1:05 Stunden laufen
Freitag: 1:10 Stunden laufen

Das wird wohl auch die Gesamtabrechnung (4:25 Stunden) für diese Woche bleiben. Denn morgen ist die Abreise in die Heimat, und Sonntag geht es weiter nach Chesieres. Klar, natürlich nehme ich dorthin meine Laufsachen mit. Aber wollen wir mal ehrlich sein (;-)), die schleppe ich seit 20 Jahren fast in jeden Urlaub mit, und meist bleiben sie unberührt in der Tasche liegen. Na, mal sehen.

Sicher ist Euch aufgefallen, dass ich viermal gelaufen bin, und sonst nix. Dazu kann ich nur sagen, dass ich erstens, im Moment Spaß beim Laufen habe, es zweitens, zu Radeln derzeit ein wenig zu kühl ist, und ich drittens, keine Lust auf Rollentraining habe. So einfach ist das.

Und trotzdem – ja ich weiß, übers Schwimmen habe ich wieder mal kein Wort verloren – behalte ich mein Ziel im Auge. 9:30 Stunden – diese drei Ziffern werden mich über die nächsten sieben Monate begleiten. Und wenn ich es nicht schaffe? Na und?! Wer nichts versucht, wird nichts schaffen. Und wenn Volker seinen Marathon nicht deutlich schneller läuft, als ich meinen innerhalb des Ironman, dann bekommt er Haue von mir!

Jutchen, das nächste Ziel – sozusagen ein Zwischenziel – ist nun erst einmal Chesieres. Zusammen mit Frau, dem besten Freund und dessen Liebster in Skiurlaub – viel besser geht es doch nicht, oder?! Meine sportliche Verfassung wird darunter zwar etwas leiden, aber nur wer sich richtig erholt und Pausen setzt, ist zukünftig auch leistungsfähig.

In diesem Sinne, bis übernächsten Montag. Gehabt Euch wohl und seid fleißig – auch bei den Pausen!

Euer mathias