Montag, 22. Juni 2009

Die Spannung steigt

Liebe Leute,

huiii, die Spannung steigt. Nur noch zwei Wochen, nein, nicht mal mehr das. In zwei Wochen lecken wir schon unserer Wunden! Und hoffentlich hat es sich dann gelohnt. Ich zumindest werde langsam hibbelig. Nicht wirklich nervös, aber Schiss habe ich schon ein wenig. Weil ich doch weiß, wie weh das immer tut. Oh mann.

Jedenfalls liegt die härteste und meiste Arbeit nun hinter uns. Der letzte lange Lauf ist getätigt, und das Schrittweise Runterfahren des Trainings gipfelt bei mir heute direkt schon wieder in ein unbeschreiblichen Faulheit, so dass ich nicht weiß, ob ich heute überhaupt noch eine Trainingseinheit hinbekomme. Irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor. Denn früher war ich immer so. "Och, heute trainieren? Nö, kann ich doch auch noch morgen, oder vielleicht übermorgen machen." Reinbek-Maik wird sich vielleicht aus dem 2005er Projekt daran erinnern.

Nun war ich – wie ich meine – für meine Verhältnisse in den vergangenen Monate eigentlich recht gut dabei. Manchmal kannte ich mich schon fast selbst nicht mehr. (Abgesehen von meiner auch heute noch anhaltenden Schwimm-Faulheit) Aber gerade jetzt, kommt der alte Schlendrian doch wieder zu Tage. Also beginnen wir hier erstmal mit den Fleißigen – Martin:

"Hallo Sportsfreunde!
Eine kleine Zusammenfassung der letzten Woche, die ich sporttechnisch als eher zäh empfunden habe. Zur Zähigkeit hatte insbesondere das absolut unterirdische Wetter beigetragen. Man musste die letzten sieben Tage ja wirklich bei jeder Freilufteinheit damit rechnen klatschnass zu werden. Ich bin zwar nicht aus Zucker, dennoch wurde der Sportspaß so ordentlich ausgebremst.

Trotzdem sind zehn Einheiten zusammen gekommen:

Montag: 2600 Meter Schwimmen, 10 x 100m Intervalle
Montag: 59 Minuten Laufen, 11 Kilometer
Dienstag: 71 Kilometer Rad, 2:14 Stunden, Pa’a-Challenge 37:40 Minuten
Mittwoch: 2600 Meter Schwimmen,
Mittwoch: 2:08 Stunden, 27 Kilometer Laufen
Donnerstag: frei
Freitag: 2600 Meter Schwimmen, Intervalle
Freitag: 52 Minuten Laufen, 11 Kilometer, 4 x 3min Intervalle
Samstag: 2:11 Stunden Rad, 71 Kilometer
Samstag: 35 Minuten Laufen, 8 Kilometer
Sonntag: 3 Stunden Rad, 92 Kilometer

Zeit gesamt: 15 Stunden

Martin auf dem Deich. Mensch, wir sind gekleidet wie im Dezember – und es ist Juni. Ende Juni!

Die nächsten drei Tage bin ich mal wieder geschäftlich unterwegs und werde am Dienstag den Solent (Isle of White, Südengland) auf einer 30 Meter Hightech-Slup aus Karbon unsicher machen. Ich freue mich drauf; ein wenig Abwechslung tut immer gut. Am Mittwoch bin ich aber wieder in den Laufschuhen.

Bis nächste Woche!
Viel Spaß auf dem Deich und viel Erfolg bei der Pa’a.-Challenge. Gebt Alles! Wir wollen neue Bestzeiten sehen.

Pa’a!
Martin"

Na juut, Trainingsfleiß ist die eine Sache, – dafür schreibe ich mehr. Nur leider, – gut geschrieben wird mir das am 5. Juli in Klagenfurt wohl kaum. Nun ja, muss ja auch nicht. Denn ganz so faul war ich in dieser Woche auch nicht. Wobei, wenn Ihr genau hinschaut, dann werdet Ihr erkennen, dass da überall noch was reingepasst hätte.

Zum Beispiel am Montag, wo ich mich mal mit einer Schwimmeinheit begnügt habe. Und das, obwohl ich auch am Sonntag nur gegrillt habe, und am Samstag auf Lanzarote eine 25-Kilometer-Kaffeetour (im wahrsten Sinne des Wortes) absolviert hatte. Eigentlich also keine Vorgeschichte, die einen mit einer Schwimmeinheit zufrieden sein lassen könnte. Es sei denn, man heißt Mathias Müller – ich hatte einfach keine Lust zu mehr.

Dafür hat es ja dann am Dienstag mit unserer Pa’a-Challenge richtig gekracht (vorheriger Bericht). Da war ich dann aber auch gleich wieder so stolz, dass ich am Mittwoch, trotz viel Zeit, nur gelaufen bin. Immerhin 25 Kilometer. Dieser Lauf war im übrigen recht durchwachsen. Ich hatte von Beginn an – wie soll ich sagen – geschäftliche Probleme, und irgendwie war somit das gesamte System recht unrund. Und ich war nur heilfroh, dass ich abbog, als Dirk Radtke und Martin beschlossen, die nächsten knapp 10 Kilometer schnell zu laufen – wohl gemerkt, im Langen Lauf!

Der Donnerstag schlug wieder nur mit einer Schwimmeinheit zu Buche. Mist, eigentlich wirklich zu wenig für die entscheidenden Phase. Aber Kopf und Körper wollten irgendwie Ruhe, und die habe ich ihnen besorgt. Und auch am Freitag habe ich dieses Ziel verfolgt, indem ich nur einen lockeren Jogg an die Elbe legte, und im Gegenzug auf jegliches Schwimmen verzichtete.

Daran war aber auch ein wenig Annas Altonale-Engagement schuld. Denn dort hatte sie einen Stand, an dem sie mit ihrer Freundin Wiebke handbedruckte Schals, Shirts und Baby-Strampler verkaufte. Ich kann Euch sagen: Unsere Wohnung sieht seit zwei Monate aus wie eine Werkstatt, und ich bin froh, wenn es nun ein wenig ruhiger wird. Wobei die Sache weiter läuft, denn auf der Altonale waren sehr viele Leute interessiert, und so wie einige von Euch mal unsere Pa’a-Shirts per Mail geordert haben, so wird auch dies nun on- und offline weiter laufen. Interesse? Dann klickt mal hier.
Und warum hindert mich das am Schwimmen? Weil ich natürlich hier und da mitgeholfen habe wo ich konnte. Logisch.

Am Samstag war ich dann radelnd mit Reiner (startet auch in Klagenfurt), Dirk (Roth) und den Kurz-Athleten Jens und Thomas im Hamburger Norden unterwegs. Das war eine Einheit. Erstmal weit raus, und als wir dann am weitesten von Hamburg entfernt waren hieß es plötzlich "Jetzt 10 Minuten schnell!" Zuerst war ich etwas unentschlossen, aber dann habe ich mich nicht lumpen lassen, und bin mit gedrückt. Was soll ich sagen: Oberschenkel zum Platzen gespannt, Schnappatmung, brennende Lungenflügel, Rotz auf Trikot, Hose, Oberrohr.

Trotzdem ging es recht gut. Und anschließend wurde ja wieder ruhig gefahren – bis, ja bis die Ansage lautete: "Jetzt 20 Minuten schnell!" "Och nöö", dachte ich, "das hat doch eben schon so weh getan." Aber es half ja nix. Also Kopf runter und das gleiche Spiel noch mal von vorne – nur doppelt so lang. Überlebt habe ich es dennoch. Den 30-Minüter wollte ich jedoch nocht mehr mit heizen. Da habe ich dann direkt mein eigenes Ding gedreht, und irgendwie war es aufgrund des einsetzenden Regens auch sicherer so. Und das hat vielleicht geregnet. Also so was von einem Regen!

Nun denn, nach 30 Minuten war der Intervall vorbei und die anderen waren in der Gruppe auch nur eineinhalb Minuten schneller als ich. Damit konnte ich leben. Denn das von mir angeschlagene Tempo, so mutmaßte ich, würde ich auch fünf Stunden lang fahren können. Ja, klingt optimistisch, muss man aber ja auch sein!

(Achtung: Hier rechts geht es auch zu Annas Druckereien!) ––>>

Im Gegensatz zum endlichen Intervall, hörte der Regen jedoch erst eine weitere Viertelstunde später auf. Ich hatte mittlerweile 90 Kilometer auf dem Tacho und mir war leidlich kalt. 20 Kilometer später, zumindest die Beinlinge waren etwas getrocknet, hat es uns dann eingangs der Stadt noch mal bitter und kalt erwischt. Ätzend. Nach 130 Kilometern wusste ich jedenfalls nicht schnell genug in die heiße Wanne zu kommen. Die Klamotten flogen nur so durch die Wohnung, und husch-husch, zack-zack, saß ich auch schon im heißen wohligen Nass.

Anschließend schnell, sehr schnell (ich wollte ja zu Anna und Wiebke auf den Stand) einen riesigen Teller Nudeln, warm angezogen und wieder los. Mann oh Mann, so eine Tour kann einem vielleicht die Energie aus dem Körper ziehen. Woran man das merkt? Zum Beispiel, daran, dass ich keine drei Stunden später – in der Zeit hatte ich dann schon einen Kaffee und Kuchen in mir platziert – noch eine Portion Fritten-Currywurst-Majo verdrückte. Und das hat geschmeckt!

Kopf runter und ab geht die wilde Luzie

Nach einigen Stunden am Stand und ein paar Bierchen zum Abschluss des Tages habe ich dann recht gut geschlafen. Und am nächsten Morgen sollte es eigentlich wieder aufs Rad gehen, und diesmal gar für 5 oder 6 Stunden. Als ich das Wetter sah, setzte ich jedoch eine SMS an alle anderen ab, dass ich dafür nicht zu haben sei. Martin ging es ähnlich, und so setzten wir Beiden uns gegen Mittag für ein Ründchen auf den Hobel. Immerhin 98 Kilometer kamen dabei für mich raus – und das, wie ich meine, noch fast zu schnell. Aber so ist es nun mal: Mit Martin geht eigentlich nie eine Einheit unter 30 Km/h weg. Sei’s drum.

Und so ist dies hier meine Woche:

Montag: 32oo Meter schwimmen
Dienstag: 2:30 Stunden Rad, 78 Kilometer; Pa’a-Challenge: 36:06 Minuten
Mittwoch: 2:08 Stunden Laufen, 25 Kilometer
Donnerstag: 3100 Meter Schwimmen
Freitag: 1 Stunde Laufen, 11 Kilometer
Samstag: 4:18 Stunden Rad, 129 Kilometer
Sonntag: 3:15 Stunden Rad, 98 Kilometer

Das macht gesamt: 15 Stunden

Naja, das geht doch. Wollen wir mal nicht so streng sein. Aber an keinem Tag zweimal Sport. Hm. Nee, es bleibt dabei, das ist faul.
Und trotzdem komme ich auch heute nicht aus dem Schlamm, richte mir eher den bequemen Spruch her "was ich jetzt nicht hab, krieg ich in den letzten 13 Tagen auch nicht mehr."

Also locker bleiben. Vielleicht noch ein Franzbrötchen essen? Eine Tasse Kakao? Beides? Beides!

Herzlichst, Euer mathias

6 Kommentare:

Maldini hat gesagt…

Hej Mathias,

wenn ich die letzten Wochen richtig verfolgt habe, dann könnte das einer Deiner letzten Montagsblogs gewesen sein. Nein, das darf nicht sein, bitte nicht!
Warum nicht? Dazu später.

Erst einmal will ich dir alles Gute und viel Erfolg beim Wettkampf wünschen. Wird schon. In Grund und Boden radeln wirst Du sie. Alle. Rock Austria!

Warum der Blog nicht enden darf? Weil ich Dich/Euch seit etwas mehr als einem Jahr verfolgen darf und, ja und weil ich durch Deine Berichte motiviert wurde, selber diesen (wunderschönen) Sport zu beginnen. Nix mehr nur mit laufen, laufen, laufen... So habe ich in Kamen vor gut einer Woche meine erste Kurzdistanz gefinisht. Und was soll ich sagen, es war der Hammer. Echt geil... Danke für die Motvation, die ich aus diesen Berichten gezogen habe.

Grüße aus dem Ruhrpottrandgebiet

Maldini

Anonym hat gesagt…

Hi Mathias,

ich hoffe doch, dass du weiterschreibst, wenn ihr nach Hawaii fahrt...

Gruß aus Innsbruck

Fabian

Tim hat gesagt…

Hey Mathias!

Wie jetzt aufhören mit bloggen?
Okay evtl ne Sommerpause gönnen wir Dir, aber für Hawaii wollen wir dann wieder up to date sein ;-)

Außerdem brauche ich doch meinen Motivationsblog, wenn ich mich selber ins Ironmantraining stürze, denn ich hab zum Abi von meinem Opa Geld bekommen, mit dem ich mir nen Traum vorm Studium einlösen soll, dafür mach ich auch extra nen Jahr frei und jobbe nebenbei.

Also Roth oder Frankfurt nächstes Jahr wohin geht die Reise?
Hätte ehrlich nichts dagegen an eurer Seite starten zu dürfen. Hab mir dann auch schon überlegt zu bloggen, Lust und Zeit dazu hätte ich auf jeden Fall.

Grüße
Tim

Maik hat gesagt…

Hey Tim,

wenn Frankfurt dann mach schon mal einen fetten Eintrag in Deinen Kalender - 1 Juli - 10 Uhr, da werden die ersten 1.000 Startplätze für 2010 rausgehauen. Erfahrungsgemäß sollten die Plätze dann gegen 11 Uhr schon alle vergriffen sein. Nur mal so zur Info. Ich schwanke auch noch zwischen Frankfurt und Roth...

Gruzzz
Maik

Anonym hat gesagt…

hi mathias,
in den letzten monaten war ich eher eine stille leserin eures blogs. du darfst den blog nicht enden lassen!!! ich möchte doch wissen, was bei euch nächstes jahr ansteht! der blog ist für so viele eine motivationsstütze, eine schweinehundvertreiber etc.
durch eure lanzarote-geschichte bin ich zum triathlon gekommen. früher dachte ich immer, dass das nichts für mich sei, nur für menschen mit viel zeit und ein wenig verrücktheit. nun gehöre ich wohl auch dazu. gestern habe ich meine erste olympische hinter mich gebracht in form des "heinerman"s. ein gänsehauterlebnis, das süchtig macht!
danke dafür dass ihr mich motiviert habt mich in die fluten zu stürzen, mich aufs rad zu schwingen und die sohlen zum qualmen zu bringen!
grüße aus stuttgart
julia

Tim hat gesagt…

Hey!

Jap Wecker ist schon seit 1,5Monaten gestellt ;-) Hab denen im Mai schon ne E-Mail geschickt und nach den Zeiten gefragt *g*
Also ich werde versuchen in Frankfurt zu starten, weil Roth in den Schleswig-holsteinischen Sommerferien liegt (direkt 1.Woche), wo ich eigentlich im Sommerlager bin. Wenn ich für Frankfurt kein Ticket am 1. oder am 6. kriege, kann ich eben am 16. notfalls ja noch für Roth buchen.

Also Frankfurt 2010- wer ist dabei?

Grüße
Tim