Montag, 23. Februar 2009

Kölle Alaaf!

Liebe Leute,

puh, das hier wird eine kleine Nachtschicht. Aber wenn ich schon nicht selbst in Köln bin, um dort im Karneval mitzufeiern, so musste ich doch eben die Sitzung aus dem hochehrwürdigen Gürzenich am Fernsehen miterleben. Und das ging halt bis 23.15 Uhr. Tja, das sind die Handicaps der Jecken. Aber, et kütt wie et kütt, und et hätt noch immer joot jejange. Tätää und Kölle Alaaf.

Eigentlich hätte die Überschrift auch Bilder-Blog heißen können, aber ein Festtag musste nun mal ein Festtag bleiben. Und am Aschermittwoch ist ja eh wieder alles vorüber.

Hamburger Abendblatt mit Freizeitschwimmer

So, jetzt aber los. Habt Ihr am vergangenen Wochenende das Hamburger Abendblatt gesehen? Nein?! Maik aber. Und schon bekomme ich ein SMS, dass er mich in der Zeitung entdeckt hätte. Nun frage ich Euch: Hätte Ihr auf der Aufnahme jemanden erkannt. Ich habe Maik jedenfalls in dem Glauben gelassen, ich sei das. Warum auch nicht. War ich ja auch.

Komischer Zufall: Da gehe ich zum zweiten Mal seit einem Jahr wieder schwimmen, und prompt steht da ein junger Mann und fragt mich, ob er ein paar Fotos machen könne. Klar, kein Problem. Und weil es so nett war, bin ich sogar Delfin für ihn geschwommen. Junge, hat das in der Schulter gezwiebelt. So weit bin ich einfach noch nicht. Aber mal sehen, demnächst kommt das Thema Schwimmen dann als Schwerpunkt noch einmal im Abendblatt, und vielleicht nimmt er ja das Delfin-Foto. Abwarten.

Aber immerhin, Ihr seht, Müller war schwimmen. Und das nicht zu knapp. Aber dazu später mehr. Erst mal gibt es hier schlechte Nachrichten. Nämlich keine von Volker. Keine Ahnung, was passiert ist, ob er dringend geschäftlich was zu tun hatte, oder der Frühjahrsputz verfrüht auf dem Plan stand. Vielleicht versucht er auch gerade einen Dauer-Rollentraining-Rekord für das Guinness-Buch-der-Rekorde aufzustellen, und kann deshalb weder ans Telefon noch an den Computer gehen, - auf jeden Fall, er hat keinen Bericht geschickt. Wir müssen da also warten, bis es eine Auflösung des Problems gibt.

Dafür hat Martin jedoch eine gute Woche abgeliefert. Guckst Du hier:

"Liebe Blog-Leser,
viel gibt’s nicht zu berichten, die Woche lief normal und ich konnte jeden Tag trainieren. Auch mein Schwimmtraining findet, wie ihr unten seht, wieder wie geplant statt. Allerdings verzichte ich aufgrund der gereizten Schulter erstmal noch auf Intervalle und Paddle-Training. Immer schön locker bleiben! Aber diesen Freitag starte ich mal wieder ein 3800 Meter Testschwimmen auf Zeit. Nur um zu sehen, wo ich stehe.

Hier meine Trainings-Woche:

Montag: 1 Stunde Schwimmen, 2600 Meter
Dienstag: 1 Stunde Laufen, ca. 11 Kilometer
Mittwoch:1 Stunde Schwimmen, 2600 Meter
Mittwoch: 2:03 Stunden Laufen, ca. 24 Kilometer
Donnerstag: 1 Stunden Rolle
Freitag: 1 Stunde Schwimmen, 2600 Meter
Samstag: 1:05 Stunde Laufen, ca. 13 Kilometer
Samstag: 1 Stunde Rolle
Sonntag: 1:11 Stunde Laufen, ca. 13 Kilometer

Gesamtzeit Training: 10:19 Stunden

Neun Sporteinheiten in einer Woche finde ich doch schon ganz ordentlich. Allerdings freue ich mich sehr auf warmes und vor allen Dingen trockenes Wetter, damit wir auch mal wieder über den Deich fetzen können ohne uns die Zehen abzufrieren. Ich kann’s kaum erwarten! Dann sieht auch die Gesamt-Trainingszeit gleich noch mal viel besser aus!
Bis nächste Woche!
Sportlichen Gruß,
Martin"

Jo, wie gesagt, das sieht doch sehr ordentlich aus. Martins Zug fährt, und es ist nur noch eine Frage des Wetters, bis die Lock richtig Dampf macht. Na, ich weiß schon, wo es spätestens los geht: Im Trainingslager, wenn ich mit hochrotem Kopf hinter ihm her hetze und immer "nicht so schnell, nicht so schnell" rufe. Schon jetzt komme ich mir immer ein wenig doof vor, wenn ich "können wir ein bißchen langsamer laufen?!", sage. Aber so ist es halt. Mir bleibt derzeit nur die Hoffnung, dass es mit meinem eben noch gar nicht rollenden Zug zusammen hängt, dass ich so gar nicht mithalten kann. Ich meine, "nicht mithalten" ist ja okay, aber "so gar nicht mithalten", ist doch etwas mühselig. Naja, abwarten, Tee trinken, und hoffen, dass auch mich der Rhythmus irgendwann wieder findet. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.

Womit wir auch schon beim Thema wären. Wer geglaubt hat, dass ich heute, während ich das hier schreibe, wieder gesund bin, hat sich leider getäuscht. Genau wie ich. Der virtuelle Helm auf meinem Kopf, der sich anfühlt, als sei ich unter einer permanenten Tauchglocke versteckt, lässt sich nicht so leicht ablegen. Aber auch dazu später.

Immerhin, in die vergangene Woche bin ich mit einem sehr langsam und noch sehr viel mühsameren Jogg nach Teufelsbrück und zurück eingestiegen. Lange habe ich mich nicht so mies gefühlt beim Laufen – ein deutliches Zeichen, noch nicht genesen zu sein.

Am Dienstag habe ich dann eine Schwimmeinheit folgen lassen. Das sieht derzeit bei mir alles noch recht locker/langsam aus. Aber ich bin ja froh, dass ich überhaupt wieder schwimmen kann. Also: Locker, locker, locker. Ohne Flachs, die längste Strecke die ich bisher am Stück zurückgelegt habe sind 500 Meter. Ansonsten schwimme ich mit Fäusten, oder schwimme Abschlag, oder Beine oder oder oder. "Rumpullern" nenne ich das, aber auch das macht mir derzeit Spaß. Warum auch nicht?!

Mittwoch bin ich dann bei Kälte aber schönstem Sonnenschein schon um 8.15 Uhr morgens an die Elbe und habe mich an einem Langen Lauf versucht. Achtung! Hier kommt eine kleine Sensation – Langzeit-Blogleser werden staunen! Ich bin tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Trinkgurt gelaufen. Jepp. Aber nur, weil Martin mir den zum Geburtstag geschenkt hatte. (Wohl eine kleine Wiedergutmachung, weil ich ihm vor Jahren mal einen geschenkt hatte, den ich auch geschenkt bekommen hatte. Ich wollte das Ding halt auch loswerden, aber nun ist der Boomerang angekommen)

Weltpremiere: Mathias mit Trinkgurt

Aber – das war gar nicht so schlecht. Ehrlich gesagt war es sogar gut. Und ich werde ihn wohl nicht zum letzten Mal getragen haben. Allerdings hatte ich ihn unter meiner Laufjacke versteckt. Muss ja nicht gleich jeder sehen.
Und dann hatte ich eine komische Begegnung. Da kam mir eine junge Frau entgegen gelaufen. Zugegeben, sie sah sehr sportlich aus. Und ich – janz kölsche/bergische Jeck – habe dann, noch 10 Meter von ihr entfernt, meine Jacke hochgezogen und gesagt: "Na, auch voll beladen?!" Das alles natürlich mit freundlichstem Lächeln versehen.
Ihr könnt ja mal raten was passiert ist. Und? Nix. Gar nix ist passiert. Die Joggerin schaute auf den Boden oder sonstwohin – auf jeden Fall an mir vorbei – und zuckte nicht mit irgendeiner Faser ihrer Gesichtsmuskulatur.
Bleibt also unterm Strich folgendes Fazit: Trinkgürtel tragen macht Sinn, bringt jedoch keine neuen Freunde, oder auch nur Spaß! Aber egal.

Donnerstag bin ich dann gleich wieder ins Schwimmbad. Und Freitag auch. Da staunt die Fachwelt. Und ich auch. Aber trotzdem, die Tauchglocke wollte mich nicht loslassen. Nicht zuletzt darum verging der gesamte Samstag, ohne dass ich mich zum Sporttreiben vor die Tür begab. Schade.

Dafür hatte ich mir für den Sonntag ein Spezialprogramm vorgenommen. Ich hatte von meinem ehemaligen Yacht-Kollegen Ben noch einen Gutschein über "einmal Radputzen" bei mir liegen. Und den wollte ich nun endlich mal einlösen. Wisst Ihr, die Kiste sah aus wie direkt aus dem Wald oder so, und hatte es wirklich nötig.

Also wollte ich den obligatorischen Sonntag-Termin (bei dem ich ja nun schon vier Wochen nicht mehr war) nutzen, um mich in Richtung Ahrensburg zu begeben. Ich wollte mir einen Rucksack packen, Martin hatte sich auch für Sonntag Morgen angekündigt, Norman ist eh immer da, Marcus auch, es konnte also nichts schiefgehen.

Kaputt, nass, aber froh: Mathias in Ahrensburg

Logisch, dass es am Sonntag Morgen bei vier Grad Außentemperatur regnete, oder?! Aber es nutzt ja nichts. Wenn man sich so was vornimmt, dann muss man die Rakete auch starten, selbst wenn es sich nur um ein Tischfeuerwerk handeln würde. Ich also raus aus dem Bett, rein in die Radklamotten, eine Schicht, noch eine Schicht, noch eine, und noch eine, und noch eine Wasserdichte, und rauf aufs Rad.

Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass niemand am Treffpunkt erschien außer mir?! Ich hatte es mir schon fast gedacht. Aber schlimm fand ich es auch nicht. So konnte/musste ich mich bei dem Sauwetter ganz auf mich konzentrieren, und ab dafür. Schon in Ordnung. Um aber ehrlich zu sein, die Tour, obwohl nur 74 Kilometer lang, zog sich wie verrückt. Und als kurz vor Ahrensburg der Wind von vorne kam, da musste ich doch ganz schön kämpfen.

Ben und Meerin putzen mein Giant – vorbildlich

Naja, nach 2:45 Stunden war ich am Ziel, und Ben hatte die Möglichkeit, einen Radkollegen zu fotografieren, der, obwohl nass, überhaupt nicht mehr frisch aussah. Dafür aber glücklich. Das war meine erste Radausfahrt seit dem 18. Januar.
Und dann wurde es nett: Während ich in die Dusche stieg, kümmerte sich Ben mit seiner Tochter Meeri liebevoll um mein Rad, während seine Frau Antje drinnen das Essen zubereitete. Ach, wie schön so ein Gutschein sein kann!

Sogar die Kette sah nach unserer Aktion aus wie neu. Wow!

Nach dem Essen habe ich mich aber natürlich – Ehrensache – am Putzvorgang beteiligt. Und da waren die zwei richtigen Kollegen im Keller vereint. Ben ist schon seit je her als pingeliger Radputzer bekannt, wodurch seine Kiste auch nach Jahren noch so aussieht, als sei er noch nie drauf gefahren – und ich schwöre, ich habe ihn schon zweimal fahren sehen! Ähem. Kleiner Scherz.
Und das ich mich in den Putzvorgang verbeissen kann, das habe ich ja auch schon während des letzten Blogs gezeigt. Es ging also richtig rund im Anderschen (so der Familienname) Keller.

Dir Ritzel kommen runter – logisch

Leider haben wir kein Foto gemacht, wie mein Giant vor der Aktion aussah. Aber im Keller konnte es sich von Minute zu Minute besser sehen lassen.
An dieser Stelle möchte ich kurz alle warnen, die im Winter mit Schutzblechen fahren, und hoffentlich nicht den gleichen duseligen Fehler machen wie ich. Wenn man nämlich unter die Gummiauflagen, welche das SKS-Schutzblech halten, keine Klebestreifen aufbringt, dann schiebt sich durch Regen und Dreck zuerst feiner Schmutz zwischen die Auflagen und die Rohre des Hinterbaus. Und dieser wird dann durch Millionen von Fahrvibrationen langsam aber sicher in den Lack geschmirgelt. Also Obacht!

Fein-Tuning: Ben trägt noch ein bißchen Wachs auf

Wie auch immer. An meinem Giant wurden mal wieder die Ketteblätter abmontiert und auch sonst so dies und das. Herrlich, wenn man irgendwann seine Feile wiedererkennt. Und Ben immer ganz liebevoll mit Lappen und den ausrangierten Zahnbürsten von Meeri. Herrlich. Der schönste Moment war jedoch, als er, nachdem wir schon fix und fertig waren (wie ich dachte), noch eine Sprühdose hervor zauberte, die einen Wachs freigab, der meinen Rahmenlack noch mehr glänzen und auch vor dem nächsten Dreck schützen soll. Also so was war mir bisher noch nicht untergekommen.

Muss ich noch erwähnen, dass mich Familie Andersch nach der Großreinemach-Aktion mit dem Auto nach Hamburg brachte?! Ich konnte ja schließlich nicht mit dem frisch gewienerten Drahtesel zum Bahnhof schieben – über nasse Straßen, bei Regenfall. Neee!

Juut, das Rad ist blitze-blank und steht nun wieder einsatzbereit im Esszimmer. Aber ich habe beschlossen, es erst auf Mallorca wieder zu benutzen. Derweil muss mein altes Enik-Iseran, auch Matse I genannt, wieder ran. Gnadenbrot sozusagen. Aber wer weiß, vielleicht kann ich dieses Vehikel ja auch eines Tages mal in den Anderschen Keller schieben.

Meine – leider nicht ganz gesunde – Woche:

Montag: 1 Stunde Laufen, 10 Kilometer
Dienstag: 1 Stunde Schwimmen, 2100 Meter
Mittwoch: 2 Stunden Laufen, 23 Kilometer
Donnerstag: 1 Stunde Schwimmen, 2100 Meter
Freitag: 1 Stunde Schwimmen, 2100 Meter
Sonntag: 2:45 Stunden Radfahren, 74 Kilometer

Gesamt: 8:45 Stunden

Das wiederum ist ja nicht so schlecht. Obwohl ich mich dafür echt nicht aus der Hose arbeiten musste. Tja, wäre ich mal eher schwimmen gegangen, dann wäre für mich vielleicht auch mal der Mann-der-Woche rausgesprungen. Fazit also: Schwimmen bringt Trainingszeit – und tut nicht weh.

Aber die Geschichte ist natürlich noch nicht ganz am Ende. Nachdem Martin und Anna mich leicht bedrängt haben, war ich heute morgen beim HNO-Arzt. Jetzt habe ich ein spezielles Spray, und er meinte, damit müsse sich die Sache nun aber legen. Wenn nicht müsse ich in einer Woche wiederkommen, ich dürfe aber trainieren.

Schön und gut wenn man trainieren darf, aber was machen, wenn man sich nicht danach fühlt? Naja, mal sehen, wie sich das ab morgen entwickelt. Ich bin eigentlich frohen Mutes. Und Mut wird doch in der Regel belohnt, oder?!

In diesem Sinne, dran bleiben!

Herzlichst, Euer mathias

4 Kommentare:

Tim hat gesagt…

Hey Mathias!

Das klingt ja schon langsam alles positiver.
Ich habe seit Sonntag leider Halsschmerzen und mache daher trainingsfrei, weil Samstag ja mein Marathon ist.
Bei uns in Schleswig ist seit gestern gutes Wetter, der Frühling kommt also, dann sind die blödigen Erkältungen auch bald endlich vorbei.

Grüße
Tim

Reiner Doepke hat gesagt…

Booaah,
womit habt ihr denn die Kette geputzt?

Grüße

Reiner

mathias hat gesagt…

Hallo Reiner,
mit Finger-in-Lappen und Glied für Glied. Ben war auch noch mit ner Zahnbürste dran.
Gruß, mathias

Anonym hat gesagt…

Müller schwimmt!!!
Und er sieht gut dabei aus!!!
Hallo Mathias,als ich das Foto des Rückenschwimmers im Abendblatt sah, mußte ich kurz an dich denken, aber du konntest es ja nicht sein.
Du schwimmst ja nicht und denn noch auf dem Rücken? Was nicht sein kann ist auch nicht.
Jetzt weiß ich es besser, nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Wenn ich mir so deine Armhaltung, sowohl beim Rücken als auch beim Brustschwimmen, ansehe drängt sich mir die Frage auf wo deine Talente wirklich liegen? Es sieht top aus!
Auf jeden Fall ist es für die Gesundheit besser, sich im warmem Wasser zu bewegen, als bei 0 Grad und Nieselregen 3,5 Stunden auf dem Fahrrad zu sitzen.
Mach weiter so, wenn die Sonne wieder höher steht werden sich deine Gesundheitsprobleme von allein erledigen.
Grüße aus Wedel

Thomas