ja ich weiß, die Welt ist nicht gerecht. Aber muss ich mich wirklich schämen, bloß weil ich seit Dienstag Abend Urlaub habe und somit in der vergangenen Woche noch zwei/drei wunderbare Tage in den Vierlanden hatte?! Ich meine Nein! Anna hat ja, weil ihre Akademie an die Schulferien gebunden ist, gerade frei (gehabt), und wir dachten uns, ein paarmal gemütlich aufwachen und gemeinsam frühstücken sollte einfach drin sein. Und so sitze ich auch heute, am Montag, noch in Oldenburg bei Freunden, denn ich beziehe mein Büro erst wieder am Mittwoch. Aber dazu später mehr.
Erst einmal kommt hier Post von Thomas:
"Hallo zusammen,
es ist Sonntagabend und Hoffenheim liegt 3:0 gegen Hamburg in Front. Der Hammer. Ich habe zwar keine Ahnung von Fussball, finde es aber sensationell was da in der Nähe von Manheim so passiert! Ich gebe zu, ich stehe auf Underdogs, schon immer. Vor allem war ich noch nie ein Fussballfan, jetzt aber. Vielleicht werde ich auch irgendwann einmal das Abseits verstehen, ich werde mir bald mal ein Spiel "live" anschauen, das wird bestimmt toll.
Es ist Sonntag Abend und ich habe eine recht gute Woche hinter mir. Der Sport, der Sport neben dem Golfsport, hat wieder Einzug in mein Tagesprogramm gefunden. Na gut, noch nicht täglich aber fast. An den guten Mathes komme ich bestimmt nicht heran aber was nicht ist kann ja noch werden. Hier mein kleines Wochenpensum:
Montag: 1:05 Stunden Laufen
Dienstag: frei
Mittwoch: 1:03 Stunden Laufen
Donnerstag: frei
Freitag: 1:05 Stunden Laufen
Samstag: 45 Minuten Schwimmen (2000 Meter)
1:20 Stunden Rolle
Sonntag: 1:08 Stunden Laufen
Immerhin sind das fast 6,5 Stunden Sport in dieser Woche. Besonders stolz bin ich auf meine Schwimmeinheit. Das Bad hatte offen, meine Badehose hatte ich vorsichtshalber schon an und Geld hatte ich auch dabei. Und falls ihr euch auch noch an mein "Renter-Schwimm-Problem" erinnert? Nichts. Null. Es war kein Rentner da. Ich habe mit 500 Metern einschwimmen begonnen, daraufhin 5 mal 100 Meter Technik und 1000 Meter am Stück.
Am Abend habe ich seit x-Wochen, besser x-Monaten, meine Rolle wieder aktiviert, es war schlimm. Da mir auf der Rückreise von Lanzarote mein kleiner Trolly, somit meine Pedale, mein neuer Helm und noch ein paar wichtige Dinge abhanden kam, habe ich meine alten "Look" Pedale montiert. Mit den dazugehörigen Platten unterm Schuh. Die rechte Seite quietscht und knarrt ohne Ende, das nervte vielleicht. Das nervte so sehr, dass ich nach einer 3/4 Stunde abgestiegen bin, die Platten unterm Schuh versetzt habe und weiter gestrampelt bin. Der Erfolg? - Kein Erfolg. Es quietschte und knarrte weiter. Nach 1.20 Stunden wollte ich das Geräusch nicht mehr hören, aber für den Anfang sollte das auch reichen.
Der Lauf heute war recht anstrengend. Ob es an den beiden Einheiten gestern lag? Ich war deutlich langsamer als Montag, Mittwoch oder Freitag. Morgen geht es weiter.
Lasst euch nicht unterkriegen.
Viele Grüsse,
Thomas"
Na, das hört sich doch eigentlich gar nicht schlecht an. Und damit meine ich jetzt nicht das Quietschen der Pedalplatten. 6,5 Stunden sind nicht schlecht, weiß Gott nicht. Aber ein bißchen was muss er ja auch tun. Denn in seinem Koffer, der ihm auf Lanzarote gestohlen wurde, nachdem er ihn achtlos hat stehen lassen, war auch seine Finisher-Medaille. Und so muss er nun natürlich alles geben, um sich in Klagenfurt eine neue zu besorgen/verdienen. Das er es auf dem Weg zu diesem neuen Ziel sogar ins Schwimmbad geschafft hat, ist – und wer unseren alten Blog verfolgt hat, der weiß das – natürlich eine riesen Nummer! Und – wollen wir mal ehrlich sein – damit hat er mir schon einiges voraus.
Denn an Schwimmen ist bei mir noch nicht mal zu denken. Es sind noch drei Wochen bis zu meinem Arzttermin bei einem Schulter-Spezialisten. Und dann hoffe ich, mehr zu wissen. Und im besten Falle bekomme ich direkt eine Therapie mitgeliefert. Wer weiß, vielleicht sagt der Arzt ja „Herr Müller, es gibt nur einen Weg wie sie diese Schmerzen jemals wieder aus ihrem Leben herausbekommen: Sie müssen von nun an jede Woche viermal zum Schwimmen gehen und jedes Mal mindestens 2600 Meter im Wasser zurücklegen.“
Aua, Aua!! Dann vielleicht doch lieber die Schmerzen? Schon in meinem 2005er Blog habe ich ja ehrlich zugegeben, dass ich nicht gerade eins mit dem Wasser bin. Wobei es weniger das Medium selbst ist, als vielmehr und meist, der Aufwand, der vor dem Training steht. Zum Schwimmbad hin. Am besten morgens um 7 Uhr. Bei Wind und Regen. Gerne wenn es dunkel und saukalt ist. Und so weiter uns so fort. Naja, erst mal abwarten bis zu dem Termin am 15. November.
Zur Woche: Montag bin ich eine Runde gelaufen. Und schon sind wir beim nächsten Problem. Die Schienbeine. Ich verstehe es wirklich nicht. Ich war gerademal zu sieben Joggs in zwei Wochen unterwegs. Und das auch immer recht langsam. Und trotzdem schmerzen sie wie verrückt.
Somit war der Dienstag natürlich trainingsfrei. Schön abends mit Anna Essen gegangen. Alternativprogramm der besten Sorte.
Ab Mittwoch kam dann natürlich mein Urlaub zugute. So ist der Mittwoch zum Beispiel auch der freie Tag von Lauf-Lunge-Norman. Also kurz telefoniert, und rauf auf die Sättel. Und dann sind wir schön 80 Kilometer geradelt. Ihr wisst schon, mit Äpfel-Pflücken und allem Drum und Dran. Anna ist während desssen Joggen gewesen. Auch nicht schlecht.
Donnerstag bin ich gleich noch mal los. Diesmal war Anna meine Begleiterin. Leute, das war ein Traumtag! So herrlich sonnig. So wenig los auf den Straßen – abgesehen von einem BMW-Fahrer, der mich schon geschnitten hatte, als ich noch keine 500 Meter von zu Hause weg war. Dem ich danach gesagt habe, dass er sie wohl nicht alle hat. Der dann irgend ’ne Kacke geredet hat. Dem ich dann gegen seine Karosse gehauen habe. Der dann meinte, dass solle ich nie nochmal machen. Dem ich dann mit den Worten „da hau ich so oft drauf wie ich will“ noch mal gegen die Tür gedonnert habe. Der dann rief, ich solle sofort zurückkommen. Und wo ich spätestens dann gedacht habe, ob er noch richtig tickt – ach, das war einfach eine tolle Fahrt.
Und soll mal keiner glauben, dass man mit Anna langsamer fährt als mit Norman. Nix. Ach, erst jetzt fällt mir auf oder ein, vielleicht bin ich ja der begrenzende Faktor. Vielleicht ist mit mir einfach nicht mehr drin als ein 25,3er Schnitt?! Hm. Herrje, hätte ich mal besser nicht drüber nachgedacht.
Denn – und der niederschmetternde Gedanke nimmt immer mehr Gestalt an – am Freitag bin ich gleich wieder los. Diesmal alleine. Und wieder ein Mitte-25er. Olala.
Und als ich mich dann noch Freitag Abend mit Norman und seinen Kumpels in einer Pizzeria traf, da wurde mir endgültig klar gemacht, dass ich eine Lusche bin. Denn Frank und Lennard sollten am Wochenende, nach Ralfs Trainingsplan, sogenanntes GA2-Training auf dem Rad mit ein paar schnellen Kilometern in Sneakers kombinieren. Meine Frage, ob sie denn ihren Saisonhöhepunkt schon am 15. Januar hätten, wurde darüber hinaus ignoriert – außer von Norman und Dirk, die anscheinend ähnlich dachten wie ich. Oder sind sie nur genau so verweichlicht wie ich?
Nun ja, ich weiß es nicht. Irgendwie zieht sich das schon durch meinen ganzen Triathlon-Werdegang, zumindest im Bereich Langstrecke. Oft trainieren alle um mich rum mehr und härter. Können sich darüber hinaus mit Hilfe von Kürzeln wie GA1, GA2 oder KA und WSA verständigen, während ich tatsächlich meine Zeit mit Bierchen und Currywurst verbringe, und mit so altmodischen Begriffen wie locker, flott oder zügig hantiere. Langweilig.
Dafür fand ich aber Hawaii immer sehr aufregend, nur waren wenige Bekannte mit auf der Insel, mit denen ich diese Erlebnisse teilen konnte. Wahrscheinlich waren sie in der Heimat längst schon wieder im GA2-Modus, während ich einmal mehr vergeblich versuchte ein gutes Rennen in Kona zu schaffen. Na wie auch bei der Terminologie. Ist doch wahr?!
Aber mal ganz im Ernst: GA2-Rad-Lauf-Koppeleinheit im Oktober – das kann ja der tollste Trainingsplan sein. Physiologisch. Aber wer bitte soll so was von der Birne her (pychisch) über die nächsten zwölf Monate konservieren können? Ich halte das, zumindest im Bereich von berufstätigen, wenn gleich, ambitionierten Hobbysportlern, für recht verwegen. Freue mich aber immer, wenn ich von den Vielen Einen sehe, der es doch geschafft hat. Holldrio!
Jetzt aber wieder zurück zum Aktuellen: Samstag war irgendwie Ruhetag. Allein schon, weil wir Freunde in Oldenburg besucht haben. Zumindest am Sonntag sind Anna und ich dann aber wieder los. Zum Großen und Kleinen Bornhorster See, rum, und wieder ab nach Hause. Schön. Gerade der Kleine Bornhorster See war/ist ein ideales Joggingrevier. Gerade einmal zwei Kilometer im Rondel, kann man dort seine Einheiten beliebig verlängern – oder verkürzen. Eine Stunde haben wir hingedreht. Und so kommt bei mir die vergangene Woche folgendermaßen rüber:
Montag: 1 Stunde Laufen (wie immer)
Dienstag: Frei
Mittwoch: 3 Stunden Rad
Donnerstag: 3:05 Stunden Rad
Freitag: 2:55 Stunden Rad
Samstag: Frei
Sonntag: 1 Stunde Laufen
Das sind gesamt rund, nein, ziemlich genau elf Stunden Training. Wie immer: Alles easy.
Heute Morgen (Montag) bin ich dann mit 1:10 Stunden Laufen in die neue Woche gestartet. Sie wird aber wohl, so viel kann ich heute schon absehen, mit den Vergangenen nicht mithalten hönnen. Morgen winkt schon wieder ein Ruhetag, aufgrund anderer Verpflichtungen.
Tatsächlich quälen mich derzeit Schmerzen an den Schienbeinen. Klassiches SKS würden echte Triathleten wohl sagen. Schienbein-Kanten-Syndrom. Immer noch kann ich mir nicht erklären, wie ich daran gekommen bin. Ich werde aber versuchen, es so gut es geht zu therapieren. Quarkpackungen, wenig Laufen (leider), nötige Pausen und – kennt Ihr die? – Finalgon-Extra-Stark. Uii, das brennt.
Und dann muss ich mal sehen, was der Rest der Woche so bringt. Wahrscheinlich ein paar GA1-Einheiten mit dem ortsgebundenen Zweirad im Wohnzimmer, einigen KA-Übungen mit sogenannten halben Maßeinheiten in einer Kneipe, und vielleicht einige WSA-Dinger, um morgens auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad die grüne Welle reiten zu können.
Und was macht Ihr? Herzlichst, Euer mathias