Sonntag, 24. Mai 2009

Von Zwangspausen und Trainingslagern

Liebe Leute,

ich weiß, ich weiß, ich bin zu spät. Aber ich ersaufe derzeit in Arbeit – Gott sei Dank! – und da muss ich mir die Stunde für den Blog echt abknapsen. Aber genug der Unwichtigkeiten. Jetzt geht es wieder los. Am besten direkt mit dem Knaller der Woche: Martin!

"Hallo Leute,
was war das für eine irre schöne Woche unten in meiner Heimat. Mehr geht echt nicht! Das Wetter hat die gesamte Zeit mitgespielt und mich mit sommerlichen Temperaturen und trockenen Straßen verwöhnt. Und selbst das Freibad hatte (wie von mir erhofft) schon letztes Wochenende aufgemacht. Und, wer schonmal in einem komplett leeren 50 Meter Schwimmbecken (8 Bahnen) unter blauem Himmel und mit guter frischer Luft seine Trainingseinheit absolvieren durfte, der möchte wirklich nicht mehr zurück in die von Triathleten überfüllte ASH, in der man sich auf der Tempobahn mühsam seinen Weg erkraulen muss. Puh, das wird wieder hart die nächsten Wochen. Das Schwimmtraining war also ein voller Erfolg.

Aber auch das Radtraining hat mich, so denke ich, wieder ein Stück nach vorne gebracht. Nicht nur, dass ich durch reichlich viele Kilometer im bergigen Mittelgebirge Odenwald meine Heimat völlig neu entdeckt und lieben gelernt habe (Wirklich, wer hier wohnt muss nicht ins Trainingslager nach Malle- viel schöner hier: all die idylischen Bergdörfer mit ihren kleinen Kirchen, Heidelberg, usw.).
Martin mit seinem Diakon Thomas
Besonders habe ich die Trainingsgesellschaft während einiger Rad- und auch Laufeinheiten genossen. So bin ich am Sonntag mit meinem ehemaligen Diakon Thomas Pilz (er hat mich mit konfirmiert und ich habe ihn seit etwa 15 Jahren nicht mehr gesehen) zusammen auf eine schöne Radrunde durch den Odenwald und das hübsche Neckartal aufgebrochen und Thomas hat mir als ortskundiger Rennradler die schönsten Strecken gezeigt.

Am Mittwoch ging es dann für mich nach Bad Mergentheim, mitten im Odenwald. Dort wohnt mein Bruder Michael, der hier vor kurzem hingezogen ist und dessen neue Bleibe ich mir mal anschauen wollte. Die sehr hügelige Gegend nennt man auch “badisch Sibirien”, da hier so wenig los ist (die Dörfer sind alle sehr klein und weit verstreut) und weil es im Winter durchschnittlich einige Grad kälter ist als im Rest des Bundeslandes. Nach den 126 Kilometern war ich wirklich platt. Nicht zu vergleichen mit einer Tour im hohen, platten Norden. Kein Stück. Verständlicherweise, hat die Strecke doch einige wirklich fiese Rampen (siehe Bikemap.net, meine neue Lieblingsseite) vorzuweisen und ist sie mit 1600 Höhenmetern recht sportlich. Als Belohnung ging es dann Abends ab in den Biergarten um die Ecke: quatschen, Weizen trinken und Jägerschnitzel essen. Herrlich!

Martin mit seinem Bruder Michael

Die Lust am nächsten Tag die vielen steilen Hügel wieder zurück zu fahren, hielt sich in Grenzen. Um so toller, dass sich Michi erbarmte, mich mit seinem Rennrad auf den Weg ein Stück zu begleiten. So sind wir die ersten 37 Kilometer zusammen gefahren, was mir großen Spaß gemacht hat. Ihm anscheinend auch. Ich muss sagen, er hat sich sensationell geschlagen und mit mir mitgehalten. Die restlichen 89 Kilometer musste ich dann leider wieder alleine ran. Hui, hart!

Auch beim Laufen hatte ich kurzzeitig Unterstützung, als mein Vater mich am Freitag für eine 12 Kilometer Runde entlang des Neckars mit meinem Mountainbike begleitet hat. Er wollte mal ausprobieren, wie es sich mit Klick-Pedalen fährt. Ich nehme an, ihr wisst was kommt. Da er mir hinterhergefahren kam, wollte er ein Pärchen auf dem Weg fragen, ob sie mich an sich haben vorbei rennen sehen. Doch die Klick-Koordination ist ja am Anfang schwierig, und als das Rad zum Stehen kam, waren die Schuhe immer noch im Pedal und mein Paps lag plötzlich auf der Straße vor dem jungen Pärchen. Aber abgesehen von ein paar Schürfwunden alles Okay, und so hatte er mich bald eingeholt und radelte wie mein Trainer neben mir her. Sehr kurzweilig, dieser Lauf. Großer Spaß.

Was gab’s sonst noch? Einen Wettkampf gegen die Uhr, vergleichbar mit der Pa’a-Challenge, die Mathes kürzlich ins Leben gerufen hat. Auf den Heidelberger “Hausberg” Königsstuhl führt eine 4,5 Kilometer lange Serpentinenstraße mit durchschnittlich 14 Prozent Steigung. Von dieser Straße und von der dazugehörigen “Challenge” hatte mir Thomas während unser gemeinsamen Tour erzählt und mir war klar, dass ich mich auf diese Liste schreiben wollte. Samstag gings dann auch locker nach Heidelberg und ab der Ampel am Fuße des Königstuhls lief meine Stoppuhr. Das Ergebnis: 430 Höhenmeter in 21:26 Minuten. Platz 90. Nur 5 Minuten hinter den Besten. Auf Anhieb ist das gar nicht schlecht, zumal die Strecke wirklich jede Steigung auf Mallorca locker schlägt. “Puig Major” oder “Sa Calobra” sind dagegen Pullerkram und Kindergeburtstag. Jawoll!
Also, wer aus dem Norden mal hier in der Nähe ist, sollte unbedingt sein Fahrrad mitbringen und sich an der Strecke versuchen. Trotz “Vollgas-Sabber-Modus” hat mir die kleine Herausforderung wirklich großen Spaß gemacht.

Hier meine Wochenzusammenfassung:

Sonntag: 3:51 Stunden Rad, 109 Kilometer, 1500 Höhenmeter
Montag: 3800 Meter Schwimmen, im Neo, 0:59 Stunden
Montag: 3:58 Stunden Rad, 105 Kilometer, 1280 HM
Dienstag: 2600 Meter Schwimmen, Intervalle 10 x 100m
Dienstag: 2 Stunden Laufen, 26 Kilometer
Mittwoch: 4:25 Stunden Rad, 126 Kilometer, 1600 HM (http://www.bikemap.net/route/187412?12428515437781)
Donnerstag: 4:35 Stunden Rad, 126 Kilometer, 1600 HM
Freitag: 3000 Meter Schwimmen, Neo
Freitag: 0:55 Stunden Laufen, 12 Kilometer
Samstag: 3:55 Stunden Rad, 105 Kilometer, Königstuhlrunde über Heidelberg, Königstuhl-rekord: 21:26 Minuten! http://www.koenigstuhlrekord.de/
Samstag: 3 Kilometer in schnellem Tempo (13 Minuten) direkt nach der Radrunde.

572 Kilometer, Rad, 7300 Höhenmeter
53 Kilometer Laufen
9,4 Kilometer, Schwimmen

Ich finde, das lässt sich sehen.
Seid schön fleissig. Bis nächste Woche.
Pa’a, Martin"

Also, ich habe das mal kurz überschlagen, und komme auf rund 27 Stunden Training in Martins Woche. Jepp: Mann-der-Woche! Da gibt es nichts zu deuteln.

Was ich sehr gut finde ist, dass er in allen drei Disziplinen gut gearbeitet hat. Und zudem hat er sich jetzt endlich an die 10-mal-100-Meter beim Schwimmen ran gemacht. Sehr gut. Das macht schnell.

Bei mir sieht die vergangene Woche leider ganz anders aus. Null Meter Schwimmen, null Meter Laufen. Ich war von Montag Morgen bis Freitag in NRW und Hessen geschäftlich unterwegs, und all zuviel ging da nicht in Sachen Training. Immerhin aber habe ich mir dort unten drei Radeinheiten genehmigt. Und Martin hat wohl Recht, wenn er sagt "Besser als nichts."

Tatsächlich saß ich am Dienstag Morgen schon um 7.15 Uhr in Wipperfürth auf dem Rad. Anders hätte ich meine Termine nicht wahrnehmen können. Das war noch ordentlich kalt, aber auch ordentlich schön. Während der 75 Kilometer kurbelte ich 1080 Höhenmeter zusammen. Und ich war doch um einiges matter im Anschluss, als ich es bin, wenn ich hier in Hamburg 75 Kilometer fahre.
Während der Runde bin ich auch durch Hermesberg gefahren, einem 20-25-Seelendorf, wo Berlin-Axel aufgewachsen ist. Aber zu ihm gibt es später noch mehr.

Mittwochs dann direkt noch mal auf eine Abendrunde auf die Straße, mit ähnlichen Daten wie am Vortag. Und Donnerstags noch einmal mit Lars im Kölner Hinterland eine gemütliche 72er-Ausfahrt. An diesem Tag war ich zuvor übrigens am Rursee in der Eifel, und eigentlich wollte ich dort eine Runde drehen. Leider kam Lars jedoch nicht aus Köln weg, so dass dies nichts wurde.
Aber – da kann man Radfahren! Da könnte man Radfahren muss ich ja sagen. Das geht dort in einer Tour rauf und runter, rauf und runter, rauf und runter. Irgendwann einmal fahr ich da mit dem Auto hin und drehe direkt vom Naturpark Eifel aus meine Runde. Das wird herrlich – und anstrengend.

Freitag und Samstag ging dann leider wieder gar nichts. Dafür erreichte mich ein Anruf von Axel aus Berlin (hat meine Mythos-Ironman-Seite gebaut) – er wird ja in Klagenfurt sein Ironman-Debut geben. Darin beklagte er sich, dass er keine passende Halterung für sein Aero-Trinksystem finden könne, weil seine Aero-Bars so verdammt weit, aber komfortabel, auseinander lägen. Und während wir so redeten und über Möglichkeiten nachdachten, kam ihm die Idee, so etwas selbst zu bauen. Aber nicht etwas mit zwei Holzklötzchen, Gummis und Wäscheklammern, nein, laminieren wollte er sich seinen Custom-Made-Aero-Flaschenhalter.

Und heute wiederum schickte er mir das Ergebnis seiner Arbeit. Ihr könnt es alle hier bestaunen!!
Also ehrlich, ist das nicht geil?!! Damit kann er doch gleich in Serie gehen. Und ich werde ihn direkt mal fragen, ob er mir nicht ein Scheibenrad laminieren kann, oder gleich ein neues Fahrrad, ach, ein Haus, ich will ein Haus!!

In der Euphorie über Axels Erfindungsreichtum fast vergessen, meine Woche:

Montag: nix
Dienstag: 2:39 Stunden Rad, 75 Kilometer
Mittwoch: 2:32 Stunden Rad, 72 Kilometer
Donnerstag: 2:40 Stunden Rad, 72 Kilometer
Freitag: nix
Samstag: wieder nix
Sonntag: 4:15 Stunden Rad, 12o Kilometer

Gesamt: 12 Stunden – was soll’s!

Die Sonntags-Runde bin ich übrigens mit Norman gefahren, der auch recht gut in Form kommt. Allerdings trainiert er doch um einiges härter als Martin, und erst recht als ich. Ich hoffe nur, dass sich das auszahlt. Ich drücke an dieser Stelle meine Daumen!

Martin mit kaltem Kaffee – lecker und prickelnd

Gestern Abend habe ich Martin mal wieder auf seiner LL-Runde ein Stück begleitet. Und ich kann mich nur wiederholen: Sehr beeindruckend. Während ich ja nur die Hälfte seiner Strecke mitlaufe, absolviere ich die schnellsten Einheiten der letzten Monate. Wow. Und leider schmerzt mein rechtes Schienbein mal wieder heftig. Vielleicht doch einfach abhacken, und weg damit! Nee, lieber nicht!!

Am Samstag geht es für mich nach Lanzarote. Zwei Wochen arbeiten. Wirklich! Ich recherchiere dort für ein Projekt. Natürlich hoffe ich jedoch auch, dass ich parallel ein paar Meter trainieren kann. Vielleicht kann ich so die vergangene Woche und diese hier ein wenig amortisieren, denn hier ist derzeit Only-Office angesagt.

Ich werde aber auch auf Lanza von mir hören lassen, versprochen. Und, hat noch jemand Lust mitzukommen?! Ernst gemeinte Zuschriften bitte an mich.

Haut rein. Wille ist Alles!

Herzlichst, Euer mathias

Sonntag, 17. Mai 2009

Erfolgreiche Wasserung

Liebe Leute,

jetzt ist es da, mein neues Rad. In neuer, kleinerer Rahmengröße. Und was soll ich sagen: Perfekt.
Kann sein, es sieht auf Fotos mal wieder etwas klein und gedrungen aus. Aber das tut es bei mir doch immer. Ich finde mich damit ab, dass ein so klobiger Kerl wie ich immer so auf Radfotos rüber kommt. Wichtig ist nur, dass ich mich auf dem Rad wohl fühle. Und genau das ist nun der Fall.

Mein neuer Renner an der Hauswand – das mit den Spacern wird nach dem Ironman geändert. Und kein Wort über die Sattelstütze!

Als ich mich gestern zum ersten Mal drauf setzte, und die ersten Meter Richtung Deich und Verabredung mit Björn und Antje fuhr, da spürte ich gleich "das ist es." Nur leider bin ich direkt heute, bei der zweiten Ausfahrt in Regenschauer gekommen. Und nicht nur einen. Hm, das hat mir ganz schön gestunken, und ich musste mich ganz schön konzentrieren, um meine Fahrt nicht zu unterbrechen, und mich unter zu stellen. Aber dazu später mehr.

Erst einmal kommt hier Martins Bericht. Er schreibt aus der Heidelberger Gegend, wo er ein Trainingslager absolviert. Aber seht selbst:

"Liebe Leute,

heute sende ich Euch einen sportlichen Gruß aus dem Süden Deutschlands, meiner Heimat.

Hier um Heidelberg rum ist es schon richtig warm (25 Grad, morgens um 10 Uhr) und ich werde, da ich leider Mathes nicht nach Lanzarote zum zweiten Trainingslager begleiten kann, die ganze nächste Woche ausschließlich trainieren. Dafür ist es gut auch mal aus der gewohnten Umgebung (inklusive den immer gleichen Deich-Touren) zu kommen. Plus, ich freue mich natürlich riesig, mal wieder Zeit bei meinen Eltern zu verbringen.

Der Odenwald inklusive einer Vielzahl an tollen Touren (z.B: die Königstuhl-Runde, 122 Kilometer mit 1280 Höhenmetern, liegt direkt vor der Haustür und das schöne Neckar-Ufer lädt zu wunderbaren Joggs ein. Und, wie ich bei meinem Lauf gestern Abend schon herausgefunden habe, ist das super Freibad (50 Meter Becken, und noch keine störenden Bojen drin) meiner Heimatstadt Ladenburg seit gestern geöffnet. Wenn das kein Zeichen ist! Nur gut habe ich meinen Neo mitgenommen.

Meine letzte Woche fiel jobbedingt leider nicht ganz so trainingsintensiv aus.

Hier die Wochenübersicht:

Montag: 2600 Meter Schwimmen

Montag: 55 Minuten Laufen, 12 Kilometer

Dienstag: 1:06 Stunde Laufen, 13 Kilometer

Mittwoch: nix

Donnerstag: nix

Freitag: 2600 Meter Schwimmen, Intervalle

Freitag: 2:10 Stunden Laufen, 26 Kilometer

Samstag: 1 Stunde Laufen, 12 Kilometer

Sonntag: 3:50 Stunden Rad, 109 Kilometer

Gesamt: 11 Stunden

Bis zur nächsten Woche! Pa’a, Martin"

So also heute der Bericht Martin. Und da Volker ja nun sein Projekt hinter sich gebracht hat, bin ich schon an der Reihe mit dem Berichten.

Nach einer regelrechten Spar-Woche in den vorvergangenen sieben Tagen, als ich nur 6,5 Stunden trainiert habe, startete ich am Montag gleich mal mit einem nicht geplanten Langen Lauf ein. Warum? Nun, Mallorca-Dorian war auf Stippvisite, und da alle anderen in Festanstellungen arbeiten und somit auch von 9 bis 5, oder bis 6 und 7, musste ich für ein Läufchen hinhalten. Und Dorian ist nun mal sehr sehr fit.

Klar, auf den ersten Metern ging das alles sehr locker los. Aber dann wurde das doch immer en wenig schneller, so dass wir immer so mit 4:35 oder 4:40 Minuten pro Kilometer unterwegs waren. Leute, war ich froh, dass wir bei Halbzeit auch noch mit Lunge-Norman verabredet waren, und wir auf ihn noch eine Viertelstunde bis Arbeitsende warten mussten. Diese Pause, so fühlte ich, hatte ich mir nicht nur verdient, sondern auch bitter nötig.

Als Norman dann erstmal dabei war, ging es jedoch im gleiche Tempo weiter. Und ich musste mich ganz schön zusammenreißen. Irgendwie fühlte ich mich an dem Tag auch nicht so toll. Und Normans Angebot, uns mit dem Auto aus der Stadt zu mir nach Hause zu bringen, hatte ich eher angenommen, als Dorian auch nur "Piep", und geschweige denn "Nein Danke" sagen konnte.

So weit, so gut. Allerdings war ich am folgenden Dienstag direkt wieder mit dem Mann von der Insel verabredet, diesmal zum Radfahren. Hatte ich Euch während des Mallorca-Trainingslagers erzählt, wie stark Dorian auf dem Rad ist? Junge, Junge. Und dann auch noch dieser Wind in den Vierladen. Wenn ich nicht so platt gewesen wäre, ich hätte ab und an gelächelt, wenn mir mal wieder auffiel, wie mein Trainingspartner immer mal wieder ein, zwei Tritte ausließ, weil er merkte, dass er schon wieder eine halbe Länge vor mir fuhr.

Dorian auf Normans Rad. Sieht gut aus, oder?!

Aber dennoch hat die Einheit sehr viel Spaß gemacht. Übrigens fand ich es auch sehr beachtlich, wie unkompliziert der Kollege beim Training, oder im Umgang mit Material sein kann. Denn selbst, wenn es auf dem Foto aussieht, als sei er in das Rad gegossen, es war nicht seins. Norman hatte ihm seine Kiste geliehen, zudem Helm, Schuhe und was weiß ich. Aber alles passte, wie Dorian auf mehrfaches Fragen von mir hin antwortete. Und erst als wir nach 3:40 Stunden wieder bei mir in der Wohnung angekommen waren, meinte er mit einer Handbewegung zum Boden hin: "Aah, endlich raus aus den zu kleinen Schuhen." Hut ab, für so viel Disziplin.

Oh, an dieser Stelle muss ich mich bei Norman entschuldigen. Das an Deinem Helm-Kinnriemen, die kleine Naht geöffnet wurde, welche das überlange und unnötige Band hinter dem Verschluss befestigt, das bin ich Schuld. Aber Dorian hat so einen hohen Kopf, dass er die Leben rettende Kopfbefestigung zuerst nicht aufsetzen wollte. Und er meinte auch, dass er die Naht nicht öffen würde. Aber da ich Oben-Ohne, zumindest beim Radfahren, nicht leiden kann, habe ich mich der Sache angenommen. Verzeihung.

Juut, zwei Tage mit Dorian – was soll ich sagen. Trotz aller guten Laune, die Rainer, Dirk und Norman verbreiten können, am Mittwoch wollte es bei mir nicht so richtig ankommen. Ich war froh, als ich nach 2:20 Stunden wieder zu Hause war. Puh.

Am Donnerstag habe ich daher direkt mal die große Bremse angezogen. Ruhetag! Teils weil ich auch sonst viel zu tun habe, teils weil ich einfach keinen Bock hatte. Und solche Tage – und dabei erinnere ich mich an meine Gespräche mit Matthias aus Osnabrück – müssen halt auch sein. Und auch ich kenne das Gefühl, dass man dann ein wenig ein schlechtes Gewissen hat. Aber dieses schlechte Gewissen kann ab und an genau so ein schlechter Berater sein, wie der Innere Schweinehund.

Am Freitag bin ich dann – endlich mal wieder – ins Schwimmbad gegangen. Beinahe wäre ich nach der Dusche wieder zurück in die Umkleide marschiert. Wieder keine Lust! Aber an dieser Stelle konnte ich mich dann doch einmal behaupten. Wenn ich auch während der irgendwie zusammen gekratzten 3000 Meter nicht so richtig bei der Sache war.

Am Nachmittag sorgte dann Martin dafür, dass es noch ein versöhnlicher Trainingstag wurde. Wie so oft passierte er unsere Wohnung, und insbesondere die Küche für eine Apfelschorlenpause während seines Langen Laufes. Ich sprang kurzentschlossen mit auf den Zug. Zehn Kilometer müssten ja noch irgendwie zu schaffen sein, dachte ich mir. Nun ja, irgendwie sind die immer zu schaffen. Aber nicht unbedingt, wenn Martin seinen Langen Lauf macht. Der haut da vielleicht ein Tempo raus – alter Schwede!

Die fünf Kilometer nach Teufelsbrück war ich im Renn-Modus. Und damit meine ich nicht die Renngeschwindigkeit, welche ich im Ironman zu laufen gedenke. Nee, das war "Alles was geht!" Und während ich Martin in Teufelsbrück noch 200 Meter weiter schickte (diese Autorität erlaubt er mir), drehte ich fix um, und trabte schon mal in aller Ruhe wieder gen Heimat. Herrlich, wie einem fünf ruhige Minuten das Leben rette können.

Und im Ernst, Martins Laufleistung ist sehr beeindruckend. Fast frage ich ich, und darüber reden wir ja dann auch gemeinsam immer, warum dieser Marathon nicht in drei Stunden weggegangen ist. Obwohl, wir wissen es ja, Magenkrämpfe – und manche Dinge kann man eben nur bedingt kontrollieren. Jedenfalls läuft der Bursche wie der Wind. Und ich schwöre, ich war auch nicht eben langsam. Na, das Alter. Punktum.

Am Samstag ging bei mir nicht viel. Anna, mein Patenkind "Trompeten-Mathias", Julia, Denis und ich waren am Freitag Abend mächtig unter die Räder gekommen, und so war ich wiederum froh, dass diesmal Björn mich anmorste, und um eine Trainingsrunde anfragte. "Klar", sagte ich", "aber nicht um elf, – halb eins ist okay."

Schöne Runde mit Antje und Björn durch die Vierlanden

Und so fuhren wie zusammen mit Antje eine gemütliche Runde. Ich mit meinem neuen Rad. Wow! Fast hätte ich es jedem entgegen kommenden Radler an den Helm gerufen "Ich hab ein neues Raaad, ich hab ein neues Raaad!"

Übrigens, habe ich Euch schon erzählt, dass dieses Rad wie eine Fügung des Schicksals zu mir gekommen ist? Nein? Na, ist doch klar. Welche Marke? Basso! Richtig. Und wenn ich mit meinem Mac arbeite, und da bei iCal einen Termin mit Erinnerung eintrage, dann heißt der Erinnerungston, na? Jo, Basso! Ist mir auch erst letztens aufgefallen. Aber irre, oder?! Und wie heißt das Rad-Modell? Nun, was trinkt der Mathes gerne, wenn er in der Stadt unterwegs ist? Jepp, Astra! BASSO-ASTRA – irre, nicht wahr.

So, und nun, da wir das geklärt hätten, fehlt noch meine heutige Sonntagsrunde, bei der mein Basso leider nass geworden ist (hab ich aber längst schon wieder geputzt, logisch!). Anna wollte mich begleiten, aber, obwohl auch sie ihr neues Rad toll findet, lief es bei ihr heute nicht so wie gewohnt. Ehrlich gesagt, lief es gar nicht. Und so drehte sie schon nach 25 Kilometern wieder um. Hm, war ich mal wieder alleine. Nach einigen kleinen Wortgefechten mit mir selbst (Ihr wisst schon: Engelchen rechte Schulter, Teufelchen links), nahm ich mir dann aber doch vor, die Pa’a-Challenge in Angriff zu nehmen.

Björns Stop-Uhr nach der Pa’a-Challenge. Wow.

Diese hatte Björn unter der Woche, für alle diejenigen, welche die Kommentare nicht verfolgen, auf 39:56 Minuten gedrückt (Martin war 40:40 Minuten gefahren). Björn war von Süden her gefahren, was durchaus legitim ist. Aber ich möchte an dieser Stelle auch noch mal meinen Hut vor Maik ziehen, der sich 55 Minuten lang mit Rucksack und nach anstrengendem Arbeitstag gegen den Wind gestemmt hat. Ehrlich, das ist ne saubere Leistung. Ich sage ja immer: Je länger desto weh!


Kein schlechter Schnitt. Aber – die Zeit ist wichtiger!

Wie auch immer, die Jungs hatten mächtig vorgelegt, und ich fragte mich, ob ich es nun auch mal mit Sabber versuchen sollte. Kurz vor dem Kreisel (durchs Inland gegen den Wind angefahren) war ich dann mit allen Beteiligten (Engelchen, Teufelchen, Innerer Schweinehund, Kämpferherz, Vernunftsanteile und und und) zu einer Einigung gekommen: Ja!

Ich war mir eigentlich sicher, dass der Wind nicht hundertprozentig mein Freund sein würde, aber ehrlich gesagt war es mir auch egal. Hier musste jetzt eine Volle-Pulle-Einheit her, das ist gut für den allgemeinen Entwicklungsprozess. Also rein in den Viertel-Kreisel, dickes Blatt drauf, aufgestanden, rein in die Pedale, 30, 35, 38, Bushaltestellen-Schild, hingesetzt und ab ging’s.

Hm, 38, 37, oje, dann aber plötzlich 39, 40, schalten, 42, 43, aua Oberschenkel, egal, 44, mehr aua, 43, 40, 37, 36. Nur ruhig bleiben, ganz ruhig. Das ist eine lange Strecke, alles zu seiner Zeit. Und irgendwann dann merkte ich, der Wind wird auf lange Sicht mein Freund werden. Warum ich das merkte? Weil der Mann im Polizei-Auto so komisch zu mir rüber guckte. Dabei hatte ich keine 50 drauf, wirklich nicht.

Foto stammt vom Samstag

Plötzlich Regen! "Nö klar", dachte ich, jetzt bin ich schon 10 oder 12 Minuten gut im Tritt und jetzt will mir der Himmel alles versauen?! Und wieder Ruhe bewahren. Wer sagt eigentlich, dass man im Regen nicht schnell fahren kann?! Niemand. Ich zumindest nicht. Man kann nämlich, das weiß ich spätestens seit heute.

Zwischendurch war ich mir nicht sicher. Mein sich immer wiederholendes Mantra "Ruhig bleiben, Mathias, ruhig bleiben.", vor mich hinsagend, dachte ich mal, ich könnte noch einen Gang härter treten, manchmal aber auch, dass es so genau richtig ist. Wer weiß es schon. Echte Gegner waren nicht zugegen, und für den Kampf gegen die Uhr musste es so reichen. Ich wusste, ich würde deutlich schneller sein, als bei meinem letzten 44-Minuten-Versuch, denn da hatte ich bis zu Mitte der Strecke richtig dollen Gegenwind gehabt. Dann das Schild "Spadenland", – nur noch ein paar Minuten durchhalten! Auf der rechten Seite das Ausflugslokal, dann die Freiwillige Feuerwehr. Noch eine lange Gerade. Links das Zielschild "Örtliches Hochwasserschutzgebiet", geschafft.

Mein neues, unbestechliches GPS-Gerät sagt mir, dass die Strecke 26,8 Kilometer lang ist. Und was sagt sie noch? 42,62 Stundenkilometer für die oben genannte Distanz im Durchschnitt. Aber, und das ist für alle ohne GPS-Gerät viel wichtiger (denn Tachos gehen ja auch gerne mal zu schnell oder zu langsam), die Stoppuhr sagte mir das, was ich insgeheim gehofft hatte, – die ganzen 26,8 Kilometer lang, auf jeder langen Geraden, in jeder Kurve, und auch nachdem der W-Bus, der mich von 40 in den Stand gebremst hatte, endlich verschwunden war: 37:45 Minuten.

Und hier meine Woche:

Montag: 2:01 Stunden Laufen, rund 25 Kilometer

Dienstag: 3:38 Stunden Radfahren, 112 Kilometer

Mittwoch: 2:20 Stunden Laufen, rund 27 Kilometer

Donnerstag: Frei-aiaiaiaii

Freitag: 3000 Meter Schwimmen

Freitag: 55 Minuten Laufen, 10 Kilometer

Samstag: 2:45 Stunden Radfahren, 78 Kilometer

Sonntag: 2:32 Stunden Radfahren, 76 Kilometer

Das macht gesamt: 15:15 Stunden.

Natürlich mit Foto zum Größer-Klicken

Juut, ab morgen wird es wohl etwas weniger werden. Ich muss für vier Tage oder auch fünf, in nach NRW um beruflich etwas zu recherchieren. Natürlich packe ich alles ein, Basso, Laufschuhe, aber wer weiß, was dabei rauskommt. Das Schwimmen wird auf jeden Fall wieder zu kurz kommen, so viel ist sicher. Aber hilft ja nix, man muss ja auch was verdienen, um diesen schönen Sport ausüben zu können.

Ich freue mich einstweilen auf die nächsten Nachrichten von Maik, und natürlich bin ich auch gespannt, wann der erste mit Scheibenrad zur Pa’a-Challenge antritt – oder bei Sturm- und Unwetterwarnung. Bitte nicht!

Wir hören uns nächste Woche. Herzlichst, Euer mathias


Montag, 11. Mai 2009

Einen links, Einen rechts, Zwei fallen lassen

Liebe Leute,

das war nicht meine beste Woche – wahrlich nicht. Aber was soll ich sagen, ab und an, da falle ich in alte Muster zurück, und irgendwie muss das auch so sein – anscheinend, bei mir, hm.

Aber dazu später mehr. Beginnen wir mit Martin, der in dieser Woche die Kohlen aus dem Pa’a-Feuer holen musste, und das auch bravourös gemacht hat. Los geht’s:


"Liebe Sportsfreunde,
da rechne ich gerade meine Stunden der letzten Woche zusammen und kann’s kaum glauben. Mit zehn Einheiten komm ich nur auf knapp über 15 Stunden. Was soll ich sagen?! Es fühlte sich nach mehr an.
Sonst gibt’s wenig zu berichten, bis auf dass ich recht konstant und gut motiviert trainiert habe und nun endgültig in alle drei Sportarten die von Mathes empfohlenen Intervalle einbaue. Jep, die harten Sachen. Ich bin aber definitiv kein Freund der brutalen Sabber-Einheiten.
Sabber-Einheiten deshalb, da ich bei Volldampf auf dem Deich immer das Gefühl habe, dass mir vor lauter Druck aufm Pedal permanent Sabber aus dem Mund läuft. Ja, genau, so sehr verausgabe ich mich. Albern? Finde ich auch. Aber wenn’s mich schneller macht, soll’s mir recht sein.

Am allerfiesesten finde ich dennoch die Schwimm-Intervalle. Nach ziemlich genau sechs mal hundert Metern in unter 1:30 Minuten (mit 15 Sekunden Pause) hab ich das Gefühl ich ersaufe. Kein gutes Gefühl. Die letzte Woche bin ich dann einfach 1000 Meter mit Paddles und Boje ausgeschwommen. Ist auch Schwimmen...

Und heute Nachmittag haben Maria, Dirk und ich uns auf den Weg in die Kaifu Lodge gemacht, um Mathes auf der kleinen Triathlon-Messe zu besuchen und um ein paar Neopren-Anzüge zu testen. In den Gummipellen im Freibad zu schwimmen war vielleicht spannend. Das die Unterschiede zwischen den Anzügen so groß sind, hätte ich nie gedacht. Da wir mit unseren Sailfish “One” schon recht verwöhnt sind, bin ich nur in Topmodelle (Orca & Aquaman) geschlüpft. Richtig Spaß hat mir das neue Orca-Modell “Alpha” gemacht. Wahnsinnig geschmeidiges, weiches Neopren. Echt super Anzug! Und auch im Speedsuit von Zoot hab ich mich wohlgefühlt und hatte das Gefühl, dass es geschwindigkeitstechnisch wirklich was bringt.

So, dann wie gehabt, hier meine Woche in Zahlen:

Montag: 2600 Meter Schwimmen
Montag: 2:10 Stunden Laufen, 26 Kilometer
Dienstag: 1 Stunde Laufen, 12 Kilometer
Mittwoch: 3000 Meter Schwimmen
Donnerstag: 56 Kilometer Rad, 1:46 Stunden
Freitag: 2600 Meter Schwimmen
Freitag: 1:03 Stunden Laufen, 13 Kilometer
Samstag: 108 Kilometer Rad, 3:25 Stunden
Sonntag: 71 Kilometer Rad, 2:12 Stunden
Sonntag: 2500 Meter schwimmen, Neo-Test Kaifu-Lodge

Gesamt: 15:36 Stunden

Bis nächste Woche! Trainiert ein bisschen für mich mit, muss ich doch von Dienstag bis Donnerstag geschäftlich nach Frankreich.

Pa’a,
Martin"

So sieht es aus. Das kann sich doch wirklich sehen lassen. Und bei genauerer Betrachtung muss man vor Martins Woche echt den Hut ziehen, denn da ist nur eine etwas längere Radeinheit drin. Und weil wir das so lange nicht mehr hatten, und weil Martin es einfach verdient hat, kriegt er heute den Mann-der-Woche! Mit Trommelwirbel und Dschingdarassassa!

Und bevor Ihr einfach so weiterlest, möchte ich noch einmal ein paar Zeilen zurück nach oben geleiten, zu Martins Sonntags-Ausfahrt. 71 Kilometer in 2:12 Stunden. Pause, Pause, Pause, denken, denken, denken – jo, das war mal nicht so langsam, oder?! Aber das Beste an dieser Runde ist, dass er sie weitestgehend so gefahren ist, wie er sie fahren sollte, nämlich 30 Kilometer davon allet wat jeht! Aber auch dazu später noch mal mehr.

Was ich nicht ganz vestehe, sind Martins Probleme beim Schwimmen. Also er schwimmt ja echt wie ein Fisch, aber warum hat er dann mit den Intervallen so Probleme. Allet Kopfsache! Vielleicht muss ich mich doch mal wieder an den Rand stellen und ihn einfach mal nach vorne peitschen. Mensch Martin, das wäre doch mal was. Wir machen so eine Klischee-Erfüllung. Ich schön mit Adiletten und Stop-Uhr um den Hals am Rand, vielleicht sogar noch eine Trinkflasche oder ein Eis in der Hand, schlurfe da so rum und schüttel jedes Mal wenn Du mit hochrotem Kopf anschlägst nur missmutig den Kopf. "Nein, nein, das war noch nichts, das muss schneller werden. Versuchs noch mal!" Haha, schöne Vorstellung. Die Realität sieht indes leider so aus, dass wir die Rollen wohl besser tauschen würden. Denn ich bin derjenige, der immer noch in der Treibholzklasse schwimmt. Naja, lieber mal einen Themawechsel:

Schauen wir kurz auf meine Woche nach altem Strickmuster. Am Montag erstmal eine Einheit fallen gelassen. Das war so geplant, war ich doch außer Haus auf einem Arbeitstermin und hatte ja zudem in der Woche zuvor recht fleißig trainiert. Also alles bestens. Am Dienstag folgten dann 3000 Meter in der (Achtung: Neuer Abkürzungs-Jargon unter den Top-Athleten der Hansestadt – ist mir allerdings erst in meinem 14ten Jahr zu Ohren gekommen) ASH, Alster-Schwimmhalle.

Am Mittwoch dann der lange Lauf mit Dirk-Raddruck-und-kann-auch-verdammt-schnell-rennen-Radtke an der Alster. Schönes Ründchen, bei dem Norman auf eine Runde vorbeischaute, und auch Volker ließ sich für zwei Runden blicken. Schöne Überraschung. Am Donnerstag war ich dann leider zeitlich sehr begrenzt, raffte mich aber dennoch ins Schwimmbad, um nicht den Rhythmus zu verlieren. Nun, manche mögen denken, für die paar Meter lohnt es nicht, sich nass zu machen. Aber ich war tatsächlich nach 1300 Metern wieder aus dem Becken heraus. Den Rest des Tages verbrachte ich wieder am Schreibtisch, und konnte mich auch nicht mehr zum Laufen aufrappeln.

Dafür bin ich am Freitag endlich, endlich mal meinen eigenen Trainingsanforderungen gerecht geworden. Ich habe nämlich das gemacht, was ich Martin seit Monaten vorbete, eine schnelle Deichfahrt.
Und kaum war ich – endgegen meinen Erwartungen – in meinem Element, da kam mir eine Idee. Warum eigentlich immer mit dem eigenen Leistungsvermögen – egal ob gut oder schlecht – hinterm Berg halten?! Und so rufe ich nun hier – zumindest für alle Hamburger Leser – die Pa’a-Challenge ins Leben. Wie die geht? Was das ist? Ganz einfach, das ist den Elbdeich nach Süden runter im volle-Pulle-Modus.

Hier die Streckenangaben. Wenn Ihr hinter der Tartenbekschleuse auf den Deich abbiegt, dann macht die Straße nach rund 1000 Metern eine langgezogene Links-Kurve (weiter geradeaus sind zwei große Windräder sichtbar). Am Ende dieser Kurve gibt es einen kleinen Versorgungsweg, der rechts auf den Deich führt. Dort steht auch ein Schild "Örtliche Hochwasserschutzanlage", oder so ähnlich. Juut, von genau dort an tickt die Uhr! Und Ihr dürft auf "Stop" drücken, wenn ihr das Bushalte-Schild 50 Meter vor dem Kreisel passiert habt.

Und hier die erste Marke: Ich habe am Samstag 44 Minuten glatt für diese Strecke benötigt. Das war ein hartes Stück Arbeit, denn ich hatte bis zum Zollenspieker Gegenwind, so dass ich nur mit 33,5 oder so darum fahren konnte. Anschließend jedoch kam der Wind mehr und mehr von Achtern, und die letzten 10 Minuten hatte ich immer so 43 oder 44 Sachen auf der Uhr. Gut, jetzt liegen die Karten also auf dem Tisch. Und das habe ich natürlich auch direkt Martin bekannt gegeben.

Schnitt – Zurück zu seiner Sonntags-Ausfahrt. Da hat er die Marke gleich mal auf 40:40 Minuten gedrückt. Jippieayjey! Ach herrlich, ich sehe schon vor meinem inneren Auge, wie die Bergedorf-Björns, Normans und vielleicht ja auch irgendwann wieder Reinbek-Maiks tief über den Lenker gebeugt über den Deich hetzen, immer gen Himmel flehend, dass die Uhr im Tacho nicht so schnell vorbei tickt, wie die Asphaltmeter unter den Reifen. Schön.

Aber klar, die Sache ist natürlich nur so eine Spaßnummer. Denn richtig vergleichen lassen sich die Zeiten nicht. Denn mal drückt der Wind von hinten, und ein anderes Mal von vorne. Dennoch haben wir jetzt alle ein Spielwiese, die uns hoffentlich dazu bringt, zwischendurch mal richtig auf die Kurbel zu drücken. Also los. Wer das Ding fährt sollte anschließend im Kommentar Bescheid geben, und zwar mitsamt einer kleinen Wind- und Wetterbeschreibung. Denn 48 Minuten bei Sturm aus südlicher Richtung sind vielleicht mehr wert, als 38 bei Schiebewind.

Zurück zum Training: Meine Sonntags-Ausfahrt ging dann nach 86 Kilometern zu Ende. Und ja, auch ich hatte mal einen 31,2er Schnitt auf dem Tacho. Allerdings gefahren wie gefordert: 30 Kilometer richtig schnell, den Rest pullern.
Ach, fällt mir noch wieder ein, dass ich beim Rückweg einen Radler überholte, den ich natürlich – ganz meine Art – überschwänglich freundlich grüßte. Was macht er? Kurzes Grummeln, sonst nix. Gut, kein Problem. Vielleicht hatte er ja einfach keine Luft mehr. Warum auch sonst, klebte er die nächsten 8 Kilometer bei Gegenwind knapp 10 Zentimeter hinter meinem Reifen?! Das alte Lied. Keine Frage, kein Gruß, kein Bitte, kein Danke! Ach, man darf auch nicht zu viel vom Leben erwarten.

Den Sonntag habe ich dann ja auf der Triathlon-Messe in der Kaifu-Lodge verbracht. War das schön: Ich war noch keine Stunde dort, da hatten mir schon fünf Leute, denen ich mein Buch vorstellen wollte, mit "Kenn ich schon, habe ich schon gelesen, super Buch!" geantwortet. Jo, da war für mich der Tag schon positiv gerettet.

Das alles kann jedoch nicht über meine Woche hinwegtäuschen:

Montag: Frei
Dienstag: 3000 Meter Schwimmen
Mittwoch: 2:15 Stunden Laufen, 26 Kilometer
Donnerstag: 1300 Meter Schwimmen
Freitag: Sagt ja der Name, Frei
Samstag: 2:45 Stunden Rad, 86 Kilometer
Sonntag: Frei

Gesamt: 6:30 Stunden, Ups!

Aber das Schlimmste kommt noch. Ich bin die beiden letzten Nächte mit meinem Bruder Jörg (Transalp) total versackt. Und zwar richtig schmutzig. Wie gesagt, Einen links, Einen rechts, Zwei fallen lassen. Aber gut, jetzt war es nun mal so. Immerhin keine halbe Sache. Wenn schon die Woche versauen, dann auch richtig. Und wenn ich die Blogs so zurück scrolle, dann war es vielleicht auch einfach mal wieder Zeit, eine Daddel-Woche einzulegen.

Ab heute wird wieder alles anders!

In diesem Sinne. Herzlichst, Euer mathias

Samstag, 9. Mai 2009

SMS – nur janz kurz

Liebe Leute,

ich weiß ja, diese Ansage kommt sehr spät, aber morgen, Sonntag den 10. Mai, gibt es im Hamburger Fitness-Tempel Kaifu-Lodge eine Triathon-Messe, wo verschiedene Hersteller ihre Produkte vorstellen werden, und wo ihr ein Neo-Testschwimmen mit Anzügen diverser Hersteller machen könnt.
Zudem werde ich dort mal mit meinen Büchern aufschlagen und, falls gewünscht, auch ein paar Auskünfte zu unserem Pa’a-Projekt erzählen.
Also, wenn Ihr Lust habt, dann kommt doch mal auf einen Plausch vorbei – dann fühle ich mich dort nicht ganz so alleine. Und vielleicht hat ja auch der eine oder andere von Euch noch nicht dieses schöne Buch mit den Geschichten von Leuten, welche die Liebe zu unserem Sport wahrlich in sich getragen haben und immer noch tragen.

In diesem Sinne, hoffentlich bis morgen.

Herzlichst, Euer mathias

Dienstag, 5. Mai 2009

Alles neu macht der Mai

Liebe Leute,

bin leicht spät dran, aber es ging aufgrund Job-technischer Dinge nicht anders. Und auch im Moment sollte ich eigentlich eher was anderes arbeiten als Blog schreiben. Wobei, der Blog ist nun mal auch meine, mir selbst gegenüber gestellte, Verpflichtung. Also muss ich mich halt ein wenig anstrengen und die Dinge der Reihe nach erledigen.

Als erstes muss ich kurz Grüße loswerden:

- Wedel Thomas und Susanne: Nun, ich glaube ja nicht, dass die zweimal, wo Anna und ich Dich gesehen haben, mit verantwortlich für Deine Sub-4-Stunden waren. Das hast Du Dir wohl ausschließlich selbst zuzuschreiben. Glückwunsch! Und danke für das Schwimm-Angebot. Vielleicht sollte ich mal vorbei schauen. Donnerstags? Hm. (ich bin doch so faul!)

- Bettina und Dirk Güntner (der Mann der im Till-Eulenspiegel-Kostüm den HH-Marathon gelaufen ist): Herzliche Glückwünsche an Bettina, die diesen ersten Marathon super hinbekommen hat. Sie ist zwar nicht mit dem Shirt gelaufen, aber wir wollen an dieser Stelle mal spekulativ hoffen, dass Annas Kreation ihr ein wenig Motivation gegeben hat. Wer ihren Hamburg-Marathon-Bericht lesen möchte, der kann dies hier machen.

- Frank: Von wegen, Du schickst mir Deine Nummer per SMS. Hier ist noch nix angekommen. Also los.

Dann die Frage nach dem Herrn Pfeiffer. Nun, in allererster Linie ist das eine von einem Virus (Epstein-Barr-Virus) ausgelöste Erkrankung. Allerdings tritt diese häufig auf, wenn das Immunsystem des Menschen am Boden liegt. Dieses wiederum ist bei Übertraining der Fall. Und so ergeben sich schnell Zusammenhänge. Weitere Infos erfahrt Ihr bei Eurem Arzt oder Apotheker, oder aber im Internet – logisch.

Zum aktuellen Geschehen hier in Hamburg: Leute, dass war mal wieder eine Woche. Hier war Ostern und Weihnachten zugleich, und darüber hinaus bin ich in die Berge, die Heide, nach New York und sonst wohin geradelt. Das kommt Euch komisch vor? Nun ja, die Auflösung folgt zum Teil später. Für den Anfang gebe ich ein Stichwort, oder zwei: "Thomas" und "neuer Job in Soltau".

So kam Annas neues Rad aus der Kiste

Und was hat das hier mit Ostern und Weihnachten zu tun? Nun ja, im Hause Müller-Bubenzer hat man sich was gegönnt. Anna hatte ja noch nie ein eigenes Rennrad, und mein Giant ist nach knapp neun Jahren nun doch auch schon leicht ergraut. Und so sind hier zwei neue Räder ins Haus geschneit. Ich kann Euch sagen, Anna hat sich fast nicht mehr eingekriegt, denn sie wusste nichts von meiner Aktion. Ein schönes Basso-Reef, Alu mit Carbon-Hinterbau und Ultegra-SL in Weiß mit roter Schrift steht nun im Esszimmer und wartet darauf, von Ihr bewegt zu werden.

Und für mich hat der Weihnachtsmann ein Basso-Astra vorbei geschickt. Und entgegen meiner Vorbehalte gegen den Werkstoff ist es aus Carbon gefertigt. Und schwarz ist es. Und wunderschön. Und und und. Etwas gewöhnungsbedürftig waren für mich zu Beginn die volumnösen Rohre des Rahmens, aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ich von meinem gelben Renner etwas ganz anderes gewöhnt bin. So richtig abgefahren sähe es wohl erst aus, wenn ich es mit tiefen Aerofelgen fahren würde. Aber – ihr kennt mich ja schon ein wenig – ich mag es einfach nicht, im Training auf dem Deich mit so Protz-Rädern zu fahren. Also habe ich mich für die unauffällige Ksyrium-Variante entschieden.

Neue Rad-Familie mit Montageständer

Tatsächlich bin ich schon nach einer Trainingsrunde mit Martin zusammen, total begeistert von der Kiste. Auch wenn – und jetzt kommt es – ich es noch einmal zurück schicken werde, weil ich den Rahmen eine Nummer kleiner (nämlich in 56) bevorzuge. Das erlaubt mir eine größere Überhöhung zu fahren, als bei dem (nun schon wieder eingepackten) 58er Rahmen.

Apropos Training mit Martin. Hier jetzt mal seine Sicht der Dinge:

"Hallo zusammen!
Wer hätte gedacht, dass der Muskelkater nach dem Marathon so heftig ausfallen würde. Ich jedenfalls nicht! Kein Vergleich zum Lanzarote Ironman letztes Jahr. Viel schlimmer! Dienstag Morgen dachte ich, ich komme nicht aus dem Bett, ohne Witz. Meine Po- und Oberschenkelmuskulatur hat so gezwiebelt, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, rückwärts die Treppen runterzugehen. Ich bin dann aber einfach gaaaanz langsam vorwärts gegangen.

Also, wie ihr euch vorstellen könnt, ging Montag und Dienstag trainingstechnisch gar nichts.
Am Mittwoch morgen fühlte sich jedoch alles wieder ganz okay an, und ich bin mit Pullbuoy und Paddles bewaffnet in die Schwimmhalle. Boje zwischen die Schenkel und los. 1000 Meter einschwimmen, 1000 Meter Paddles, 1000 Meter ausschwimmen. War gar nicht schlimm, also hab ich die Geschichte am Donnerstag wiederholt, bis auf dass ich wieder ohne Pullbouy geschwommen bin und mich tatsächlich wieder an 100er-Intervallen versucht habe. Keine gute Idee! Nach 5 x 100 unter 1:30 Minuten (mit 15 Sekunden Pause) dachte ich, ich ertrinke. Gut anfühlen ist was anderes, also bin ich locker ausgeschwommen bis meine Standard-2,6-Kilometer voll waren.

Für Abends hatte ich mich mit Mathes für eine kleine ruhige Runde über den Deich verabredet und war schwer erstaunt und beeindruckt von seinem neuen Gefährt, mit dem er auf mich in der Speicherstadt wartete. Ein Basso Astra, von dem er die letzten Monate des häufigeren geträumt und gesprochen hatte. Ein Traum-Rad! Nach Jahren und unzähligen Kilometern auf seinem treuen gelben Giant hat er es sich wahrlich verdient. Und, schön zu sehen, wie sehr er sich selber über sein neues Spielzeug gefreut hat. Auch wenn die beiden anscheinend, wie Mathes sagt, erst noch gute Freunde werden müssen. So mussten wir auf den folgenden wunderschönen 62 Kilometern durch die Frühlingslandschaft mehrfach anhalten und seine Karbon-Waffe fein-tunen. Sattel nach vorne, wieder nach hinten, höher, Gangschaltung einstellen und so weiter. War aber nicht schlimm, sollte die Runde doch sowieso nur ruhig sein.

Martins Scheibe wartet auf ihren ersten Einsatz

Freitag und Samstag strahlte die Sonne wieder den ganzen Tag und so waren 100-Kilometer-Plus-Touren angesagt. Mit der Vorbereitung auf den Marathon hab ich schließlich das Radfahren ein wenig vernachlässigt. Damit ist jetzt Schluss! So bin ich Freitag in 3:21 Stunden 108 Kilometer über den Deich und durch die vielen blühenden Rapsfelder gefahren und Samstag 111 Kilometer. Wirklich tolle Runden ohne Pausen und mit schön gleichmäßigem Kurbeln. Zur Verpflegung hab ich mir Freitag die neue Powerbar-Geschmacksrichtung “Berry Blast” ins Trikot gepackt. Wirklich erfrischen lecker. Sehr empfehlenswert.

Hier meine Woche in Zahlen:

Montag: frei
Dienstag: frei

Mittwoch: 3000 Meter schwimmen
Donnerstag: 2600 Meter schwimmen

Donnerstag: 62 Kilometer Rad, 2:10 Stunden

Freitag: 108 Kilometer Rad, 3:21 Stunden

Samstag: 111 Kilometer Rad, 3:35 Stunden

Sonntag: frei


Gesamt: 11:06 Stunden


Auch die kommende Woche werde ich vorsichtig angehen lassen, merke ich doch, dass mein Körper mit dem Marathon immer noch beschäftigt ist.


Bis zur nächsten Woche. Lieben Gruß,

Martin"


Juut, das Martin nach dem Marathon etwas müde sein würde, dass war ja klar. (An dieser Stelle beste Regenerationswünsche an Marcus, der nur eine gute Minute hinter Martin das Ziel beim HH-Marathon erreicht hat)
Aber nur um die Sache zu relativieren: Ich könnte keine vier Tage später 100-Meter-Intervalle in unter 1:30 Minuten schwimmen. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich sie nie unter 1:30 Minuten schwimmen kann – egal wie erholt ich bin.
Auf jeden Fall muss der Bursche sich noch ein wenig zurückhalten, bevor er wieder richtig Druck ausübt. Das sollte aber klappen, haben wir in den letzten Tagen und Wochen doch oft genug darüber gesprochen. Insgesamt aber, Müdigkeit hin oder her, ist Martin sehr sehr fit, wie ich auch gestern Abend bei einem gemeinsamen Läufchen – ich begleitete ihn für 10 Kilometer bei seinem langen Lauf – feststellen konnte.

Aah, fast vergessen. Martin hat sich via Internet Wettkampflaufräder bestellt und gekauft. Citec-Vorderrad und -Scheibe. Alles neuwertig und sehr günstig. Und ich kann Euch sagen, der Junge brennt geradezu darauf, die Teile endlich mal ausprobieren zu können. Nur diese Woche – bei dem miesen Wetter, welches hier im Norden herrscht – wird das wohl nichts werden. Nun ja: Gut Ding will Weile haben.
Was mich zu dem Punkt bringt, dass ich noch nicht genau weiß, welche Laufräder mich in Klagenfurt durchs Rennen tragen werden. Ich habe ein tolles Angebot von den Finishern in Rendsburg, die mir wohl einen Satz Zipp-Laufräder leihen würden. Das wäre schon mal eine tolle Sache. Wobei ich hinten eigentlich gerne eine Scheibe fahren würde. Na mal sehen, was noch geht. Sind ja noch ein paar Wochen Zeit.

Mathias auf Basso – wussscccchhhhhh (Martin, Schatten, fotografiert)
Zu meiner Woche. Nach dem vergangenen Wochenende fühlte ich mich ja ein wenig müde, sodass ich mir vornahm, bis zum langen Lauf am Mittwoch Abend die Beine ruhig zu halten. Also war der Montag erstmal frei. Auch der Dienstag gestaltete sich mit einer Schwimmeinheit recht gemütlich. Als Trainingsersatz habe ich mir dann einen Montageständer zugelegt, der es mir erlaubt, in aufrechter Position mein Rad zu putzen. Und das habe ich dann auch ausgiebig an meinem Giant praktiziert. Es glänzt und funkelt jetzt wieder.

Der Mittwoch begann mit der Zustellung der Räder. Jippiieeee. Ach macht das Spaß, zwei nagelneue Bikes zurecht zu schrauben. Herrlich. So könnte ich jeden Tag verbringen. Das ist auch nicht so anstrengend wie trainieren!
Aber anstregend hin oder her, der Mittwoch Abend wartete mit einem Langen Lauf auf mich. Und wie schon in der vergangenen Woche meinte es Petrus nicht gut mit mir. Die 2:30 Stunden – zur Alster, rum und zurück (großenteils mit Dirk Radtke, Freund von Norman) – bin ich komplett im Regen gelaufen. Heiasafari. Egal, gemacht ist gemacht und abgehakt.

Am Donnerstag bin ich dann wieder in Schwimmbad. Da ich mich für zehn Hunderter zu schwach fühlte, versuchte ich es mit 20 mal 50 Meter, wobei ich immer nach fünf Stück einhundert Meter locker schwamm. Mensch, was ne Anstrengung.
Abends wollte dann Martin noch für eine kleine Runde auf den Deich, was mich doch einigermaßen unter Druck setzte, weil mein Basso noch nicht fertig montiert war. Letztlich habe ich dann eine Reduzierhülse ins Sattelrohr geschoben und meine Profile-Fast-Foward-Stütze fest geschraubt. Prima.

Martin in seiner Lieblingshaltung

Und dann ging das los. Wie Martin schon sagte, mussten wir das eine oder andere Mal kurz anhalten. Denn bis man vernünftig auf so einem neuen Hobel sitzt, vergeht nun mal einige Zeit. Und so glaube ich tatsächlich, dass wir noch ein paar Wochen benötigen, bis wir richtig dicke Freunde sind, zumal der Rahmen ja jetzt noch einmal eine Nummer kleiner kommt. Die Tendenz ist jedoch auch klar zu erkennen. Das Ding läuft. Doof nur, dass man immer noch selbst trampeln muss. Ach herrje.

Mathias auf Martins Rad – Stelzen dringend benötigt!

Am Freitag Morgen dann ein Läufchen mit Mizuno-Patrick. Bei herrlichem Wetter an der Elbe längs, hatten wir eine schöne Runde mit schönen Gesprächen. Dabei erzählte er mir, wie kopflos er vor Jahren trainierte. Das hörte sich ungefähr so an: Sonntags Marathon in neuer Bestzeit, einen Tag später dann 140 Kilometer Rad in voller Pulle. Wundert sich irgend jemand, dass er kurze Zeit später total fertig war? Nö? Ich mich auch nicht. Das Gute ist, dass er das mittlerweile alles selbst reflektiert und für verrückt erklärt hat. Und so wächst der/sein Glaube, dass die guten Ironman-Zeiten noch kommen werden.

Mein Freund Peter und seine Anne hatten sich für den Freitag übrigens bei Thomas in Soltau angemeldet, wo sie alle gemeinsam golfen wollten. Was lag also näher, als ihnen einen Besuch abzustatten – mit dem Rad. Kurze Absprache mit Anna, die später mit dem Auto nachkommen sollte, und zack, rauf auf die Kiste und los. Bergedorf-Björn und Antje begleiteten mich dann bis zum Kreisel, aaber meiner Bitte, mich doch noch bis Soltau weiter zu eskortieren lehnten sie lächelnd ab. Tolle Kumpels.

Und so bin ich, wie schon so oft, mit Zettelchen in der Trikottasche, durch mir fremde Ortschaften geradelt, was ich mal wieder sehr spannend und belebend fand. Auch wenn sich meine Beine gar nicht so toll belebt anfühlten. Es gibt halt so Tage, wo es sich nicht ganz so gut anfühlt. Langsam war ich indes nicht unterwegs. Es ging also durch Winsen/Luhe, Wulfsen, Toppenstedt, Egestorf, Evendorf, Hörpel, Volkwardingen, Deimern und so weiter nach Soltau, wo ich nach 115 Kilometer und 3:49 Stunden ankam. Das war eine prima Einheit, und die wurde noch besser, als mich Anna, während ich ihr schilderte, dass ich mich müde gefühlt hatte, darauf hinwies, dass ich ja schon vorher 12 Kilometer gelaufen sei. "Stimmt ja", dachte ich, "hab ich glatt vergessen."

Und mit bester Laune traten wir alle zusammen den Gang in die benachbarte Brauerei an. Ein paar Bierchen sollten es schon sein an diesem Abend. Schließlich könnte ich am nächsten Morgen ja mit Anna im Auto nach Hause fahren. Als ich am besagten Morgen jedoch durch meine Augenlider blinzelte, den Kopf bewegte, und keinerlei Anzeichen von Kopfschmerzen verspürte, sprang ich kurz entschlossen in die schon getragenen Radklamotten und um 7.30 Uhr saß ich schon wieder im Sattel.

Welch herrlich Ruhe: In den ersten eineinhalb Stunden durch die Heide sah ich ungefähr zwei Autos! Dafür passierte ich die Freiheitstatue (die im Heidepark-Soltau steht) und die Bispinger Skihalle, wobei die Temperaturen an diesem Morgen – an dem ich mit kurzer Hose unterwegs war – eher zum Skifahren als zu Radeln passten. Da Thomas Kühlschrank (und alle anderen Schränke ebenfalls) im Leer-Modus gewesen waren, fuhr ich nur mit zwei Möhren und einem Apfel bewaffnet Richtung Heimat. Bis, ja bis in einem kleinen Dorf eine Bäckerei das Schild "Geöffnet" aufgestellt hatte. Leute, die Frau hinterm Tresen, musste zuerst denken, sie werde überfallen. "Zwei dies, zwei das, dann noch zwei davon und einen halben Liter Kakao", befeuerte ich sie mit meiner ausgehungerten Bestellung, nur um zwei Minuten später, einen leeren Teller und die ebenso leere Flasche wieder auf dem Tresen abzustellen und mich mit vollmundigem kurzen Gruß wieder zu verabschieden.

Wie auch immer, als fast alle Hamburger am Samstag Morgen gegen 11.30 Uhr zu ihrer Radrunde in die Vierlande starteten, da hatte ich mein Tagewerk schon erledigt. 120 Kilometer in 4:03 Stunden: Nun konnte der Tag richtig faul werden. Und der nächste auch!! Denn Sonntag machte ich gleich wieder einen Ruhetag. Hier also meine Woche:

Montag: Frei
Dienstag: 3000 Meter Schwimmen
Mittwoch: 2:30 Stunden Laufen, 27 Kilometer
Donnerstag: 3000 Meter Schwimmen
Donnerstag: 2:15 Stunden Radfahren, 65 Kilometer
Freitag: 1:05 Stunden laufen, 12 Kilometer
Freitag: 3:49 Stunden Radfahren, 115 Kilometer
Samstag: 4:03 Stunden Radfahren, 120 Kilometer
Sonntag: Frei

Gesamt: 15:40 Stunden

Für eine Woche mit zwei Ruhetagen, kann sich das eigentlich sehen lassen. Zumal der Dienstag mir nur einer Schwimmeinheit ja auch fast als Ruhetag zu bezeichnen ist – so weit sind wir hier schon. Tss.

Jutchen, das war mal wieder unsere Woche. Gestern Abend wäre wohl gleich wieder Ruhe gewesen, wenn, ja wenn Martin nicht plötzlich auf die Idee gekommen wäre, bei mir vorbei zu laufen. Aber wie gesagt, dass gehört ja schon in den nächsten Bericht.

Also Liebe Leute, gehabt Euch wohl. Wir melden uns wieder. Zwischenzeitlich werden wir ein wenig an unserer Form schrauben. Wobei – heute riecht es schon wieder nach Ruhetag.

In diesem Sinne. Herzlichst, Euer mathias