zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Gensungswünsche bedanken! Das war aber auch echt ein Schock, als mein Rücken am vorvergangenen Sonntag plötzlich Beulen warf. Puh.
Apropos Wehwehchen:
– Enka: Sind die Einlagen von Deinen Eltern schon in Down Under angekommen? Wäre natürlich toll, wenn es damit besser klappen würde!
– Silvio: Tja, mit einem Ausflug ins Bergische wird es für Anna und mich wohl so schnell nix werden. Frühstens im Februar werden wir wieder zugegen sein. Und auch dann wird es schwer mit anderen Terminen. Denn da wartet ja nicht nur meine Familie darauf, dass ich mich sehen lasse, auch meine besten – Dir ja zum Teil bekannten – Freunde wohnen ja dort. Aber mach Du Dich doch mal auf den Weg nach Hamburg. Wir wäre das?!
– Und zum Thema Seat-Shifter: Natürlich kenn ich den noch. Das war eine Apparatur, womit man den Sattel während der Fahrt auf der Sattelstütze um 10 Zentimeter nach vorne bzw. hinten fahren konnte. Er bewegte sich auf einer Schiene. Und die Arretierung dafür wurde über einen Hebel, der am Lenker befestigt war, gelöst. Eigentlich gar keine so schlechte Erfindung!
– Andrea: Das Buch ist nun also wieder in Wipperführt. Schnapp es Dir!
– Alex: 50 Meter am Stück gekrault?!!! Na super! Geht doch. Denk dran, sowohl Anna als auch Dirk haben auch so angefangen. Und später ging es ab wie Hulle – zumindest bei Dirk. Ähem. Aber komm doch mal vorbei und wir gehen zusammen mit Anna schwimmen. Das wäre doch mal was. Außerdem liegt Dein Buch noch hier.
– Apropos Buch – Peter: Schön, dass Dir mein Geschriebenes gefällt. Das freut mich sehr. Du kannst ja schon mal überlegen, wem Du es noch zu Weihnachten schenken kannst. Du weißt ja: Weiter empfehlen – nicht verleihen! Haha.
Zurück zum Rücken: Nach einer Voltaren, einem ABC-Pflaster, vorsichtigen Bewegungen und einer ruhigen Nacht, konnte ich mich am Montag schon wieder einigermaßen bewegen. Und da wir uns ja nicht unterkriegen lassen wollen, fragte ich Anna gleich, ob sie nicht mit mir am Abend ein lockeres Ründchen drehen wolle. Also ging es nach ihrer Schicht im Café ganz langsam los Richtung Teufelsbrück. Und was soll ich sagen, es ging: Bei mir ganz gut, bei Anna gezwungenermaßen.
Denn tatsächlich taten ihr die Knie schon nach ein paar Kilometern so weh, dass wir die letzten Drei zurück zur Wohnung gegangen sind. Diese Einheit zähle ich also nicht mit in meine Wocheabrechnung ein.
Zwei Dinge stehen nach diesem Abend jedoch fest:
1. Anna wird nicht in Klagenfurt starten. Ihr Studium steuert in eine intensive Phase und das scheint derzeit einfach wichtiger zu sein.
2. Wir werden die Sache mit ihren Knien jetzt noch mal richtig angehen. Das heißt, wir werden versuchen, Ihr einen Termin bei Dr. Ralf Theermann zu bekommen (der sich auch um meine Schulter kümmert) zu besorgen (unter Mithilfe von Blogleser Thorsten), damit er sich die Gelenke mal ansieht.
Vielleicht kriegt er die Sache ja in den Griff, damit Anna – auch ohne Ironman-Teilnahme – im kommenden Jahr vernünftig trainieren und aufbauen kann. Denn wenn ich daran denke, dass diese Beschwerden schon vor unserem Lanzarote-Projekt auftraten, und Anna damit die ganze Zeit rumhantieren musste, dann finde ich es umso erstaunlicher, dass sie das alles überhaupt gepackt hat. Nun aber erstmal alles auf Reset, und dann schauen wir weiter.
Apropos Reset: Das MRT am Dienstag hat ein eindeutiges Ergebnis gebracht. Die gute Nachricht: Mein Schultergelenk ist eigentlich total in Ordnung. Kein Verschleiß, kein Kalk, keine Sehnenrisse. Aber: Die Gelenkskapsel ist total entzündet. Diese Hülle, sonst nur dünn wie eine Salamischeibe, ist fast einen Zentimeter dick, was die Aufnahmen nach Kontrastmittelgabe zeigen. Dementsprechend beeinträchtigt ist meine Beweglichkeit. Die Ärzte sprechen von Schultersteifheit oder auch Frozen Shoulder.
Die Therapie: Im Abstand von jeweils zwei Wochen bekomme ich drei Spritzen, darüber hinaus Tabletten und Krankengymnastik. Spritzen und Tabletten sollen die Entzündung blockieren beziehungsweise aufheben, und die Gymnastik die Beweglichkeit wieder herstellen. Das ganze kann sehr langwierig sein, vielleicht sogar ein Jahr dauern. Schwimmen darf ich aber (och nööö, keine Ausreden mehr!), Zugseiltraining, also Kraftübungen sind mir indes untersagt.
Unterm Strich, wie ich finde, eine coole Sache. Denn endlich weiß ich woran ich bin. Doof nur, dass meine Arztbesuche vor einem Jahr leider nicht zu diesem Ergebnis führten – ich könnte die Sache nämlich schon längst hinter mir haben. Also: Holt Euch Zweitmeinungen, wenn Ihr was habt. Es kann sich lohnen!
Juut, wo geht es weiter. Den Montag zähle ich also nicht mit, auch wenn wir eine gute Stunde unterwegs waren. Folgt also der Dienstag: Oje – ich wollte eigentlich auf die Rolle. Nun begab es sich aber, dass mein Rad noch nicht fertig repariert war. Und was soll ich sagen, kennt Ihr die Ich-bin-so-wahnsinnig-unflexibel-Falle? Ich meine, ich hätte einfach nur die Laufschuhe anziehen brauchen. Zeit war da! Aber nee, ich wollte ja Rolle fahren. Und wenn das nicht sein sollte, dann sollte es auch mit Training nicht sein! Also Glotze an, Abendessen gemacht, und ab aufs Sofa!
Am Mittwoch habe ich aber endlich die Kurve gekriegt. In Anlehnung an unser letztes Projekt habe ich den Mittwoch wieder als Langen-Lauf-Mittwoch deklariert. Also los Richtung Alster, einmal rum, und wieder zurück. Das ganze im Regen. Egal. Nach gut eineinhalb Stunden war ich wieder zu Hause. Ja ich weiß, dass ist noch kein richtig langer Lauf, aber doch doch ein Fast-Langer. Und so mache ich das nun erstmal bis zur Jahreswende. Und danach packe ich dann irgendwann was drauf.
Donnerstag, mein Rad war immer noch nicht richtig in Schuss weil eine Schraube fehlte, habe ich es aber dennoch mit nach Hause genommen und auf die Rolle montiert. Geht doch.
Sehr interessant gestaltete sich dann der Freitag. Erstmal zum Zahnarzt. Gott ist das immer anstrengend, wenn man wie ich eineinhalb Stunden lang total angespannt ist. Zahnarzt und Fliegen, dass ist bei mir fast gleich. Bin ich fertig mit der Übung, bin ich fertig. Aber und wie! Und diesmal hatte ich vor der Behandlung nix gegessen. Also ich kann Euch sagen. Auf dem Weg nach Hause einen Sack Ofen-Pommes gekauft (Majo und Hühnchenfleisch waren noch im Kühlschrank) und ab ging die wilde Luzie. Habt Ihr schon mal ein ganzes Ofenblech mit Pommes plus Majo, Ketschup und 400 Gramm Hühnchen verputzt? Nun denn, an Training war also danach erst einmal nicht mehr zu denken.
Und selbst als ich drei Stunden später losgejoggt bin, hätte man mich wohl schneller an der Elbchaussee entlang kugeln können, als das ich mich auf meinen zwei Beinen von selbst fortbewegen konnte. Ein Chaos! Also was man sich so alles antut – irre!
Freitag Nacht schlug dann mein (Transalp-) Bruder Jogel mit Suse bei uns auf. Mit ihm habe ich dann ein schönes Läufschen am Samstag Vormittag hingelegt. Ach das ist immer was. Ich meine, geht Ihr schon mal ab und an mit jemandem joggen, der eine 2:36 auf’m Marathon stehen hat?! Ja klar, dass ist schon ein paar Donnerstag her, aber der Bursche ist immer noch ziemlich fit. Und als ich mit ihm die „Himmelsleiter“, eine Treppe von Övelgönne hoch zur Elbchaussee hochrannte, ich oben richtig Gas gab (müsste doch möglich sein, ihn in Verlegenheit zu bringen), infolgedessen nach den Stufen wie ein alter Muli nach Luft schnappte, schoss er an mir vorbei und rief, dass man genau hier an so einem Punkt richtig Gas geben müsse, wenn man in einem Rennen die Konkurrenz abhängen wollte. Nö klar, hab ich verstanden. Zu meinen Glück reduzierte er nach 20 Metern wieder sein Tempo, lächelte mich zufrieden an, und es ging in meinem Tempo zurück nach Hause. Überlebenskampf.
Eigentlich hätte ich mich dann am Nachmittag noch mal auf die Rolle setzen sollen, so zumindest mein sportliches Gewissen. Aber leider kam mir dann ein Spaziergang mit Anna, Suse, Jogel und seinem Sohn Trompeten-Mathias dazwischen, bei dem wir kurz im Cliff an der Alster einkehrten und der Kellner mir – ich gebe zu, auf Bestellung meinerseits – zwei Weizen servierte. Was soll ich sagen: Eine Stunde Schlaf und Sportschau, statt Bewegungsdrang. Kneipen-Genuss-Falle.
Am gestrigen Sonntag zog ich indes beherzt meine wärmsten Klamotten an. Fest entschlossen teilte ich Martin noch mit, dass ich gegen Elf Uhr losfahren würde, und ob er nicht mitkommen wolle. Aber diesmal hatte die Lass-uns-bis-morgens-um-fünf-feiern-Falle mal jemand anderen erwischt.
Ich bin also allein los. Was soll ich sagen, dass war schön, sehr schön. Gut, meine Füße wurden nach rund einer Stunde kälter und kälter, aber ansonsten war alles mollig warm. Und so war ich nach 2:45 Stunden und rund 75 Kilometern wieder zu Hause.
Die Wochenschau:
Montag: Nicht frei, aber auch kein Training
Dienstag: Unflexibilitäts-Falle
Mittwoch: 1:30 Stunden laufen
Donnerstag: 1:15 Stunden Rolle
Freitag: 1 Stunden laufen, bzw. kugeln
Samstag: 1:20 Stunden laufen
Sonntag: 2:45 Stunden Rad
Gesamt: 7:50 Stunden Training
Eigentlich nicht schlecht für eine Woche, zu deren Beginn ich noch Angst hatte, dass mein Rücken explodiert. Und so hoffe ich, dass ich heute Abend endlich mal schon den Einstieg in die Woche vernünftig gestalten kann. Mensch, das wäre doch gelacht, wenn das nicht ginge.
Und, was geht bei Euch?!
Herzlichst, Euer mathias